Zeitalter des Absolutismus (1648/59-1789)

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aventinus nova Nr. 34 [30.08.2011] 

Michael Hahn 

Der Jubiläumshirtenbrief des Hieronymus Graf Colloredo für das Erzbistum Salzburg 1782 – Inhalt und Ziele im Kontext der katholischen Aufklärung 


1. Zur Einführung

Gerade in der letzten Zeit ist die öffentliche Debatte geprägt von Reformforderungen gegenüber der katholischen Kirche. Solch ein Aufruf zur Öffnung und Auseinandersetzung der kirchlichen Haltung mit aktuellen Themen und Strömungen sowie Entwicklungen der Zeit ist allerdings keine Neuerung des 20. Jahrhunderts, sondern ein die Kirchengeschichte schon immer begleitendes Phänomen.  

Im sogenannten Zeitalter der Aufklärung trat dieser scheinbare Konflikt ganz besonders deutlich hervor, bedeutet doch Aufklärung, folgt man der Kant‘schen Definition, im weitesten Sinne die Propagierung eines anthropozentrischen Weltbildes. Diese Philosophie scheint aber im Gegensatz zur Lehrmeinung der Kirche zu stehen. Interessanterweise treten nun theologische Strömungen auf, die eine Symbiose von Katholizismus und aufgeklärtem Gedankengut erreichen wollen.

Als ein Paradebeispiel für diese katholische Aufklärung gilt der 1782 von Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo für sein Erzbistum Salzburg verfasste Hirtenbrief. Der Hirtenbrief Colloredos soll im Folgenden im Kontext der katholischen Aufklärung gezeigt werden. 

Für eine solche Betrachtung ist es natürlich notwendig, zunächst einen kurzen Überblick über das Phänomen katholische Aufklärung zu geben. Daraufhin soll der Hirtenbrief betrachtet werden, die einzelnen Punkte herausgearbeitet und mit den Reformforderungen der katholischen Aufklärung verglichen werden. Es soll geklärt werden, ob sich Colloredos Reformpläne mit diesen decken.  

Zuletzt wird dann ein Fazit gezogen, inwiefern der Hirtenbrief als programmatisch für den Reformkatholizismus gesehen werden kann. Der Ausblick auf die Rezeptionsgeschichte und die tatsächlichen Auswirkungen des Hirtenbriefs sollen die Betrachtung abrunden, sind jedoch nicht eigentlicher Bestandteil der Arbeit.  

Als Quelle für diese Analyse dient selbstverständlich der Hirtenbrief Colloredos, auf dem die gesamte Arbeit fußt. [1] Hilfreich beim Erstellen der Betrachtung waren vor allem die Werke Harm Kluetings zum Thema katholische Aufklärung im Allgemeinen und besonders seine Publikationen zur Aufklärung in Salzburg [2]. Ebenso wichtig waren die Arbeiten Ludwig Hammermayers, dessen umfangreiche Werke gerade im Themenfeld Salzburger Aufklärung besondere Erwähnung verdienen. [3] Auch Alfred Stefan Weiß, der sich stark mit der Person Colloredo auseinander gesetzt hat, muss erwähnt werden. [4] Als sehr nützlich hat sich auch Helmut Reinalters Lexikon zum aufgeklärten Absolutismus erwiesen. [5]

Alle diese Autoren und Werke, von denen nur die wichtigsten genannt sind, vermitteln ein Verständnis des Salzburger Reformkatholizismus. Die vorliegende Arbeit soll nun klären, wie dieser sich im Hirtenbrief von 1782 wiederspiegelt.

2. Der Hirtenbrief Hieronymus Graf Colloredos 1782 – ein Beispiel für katholische Aufklärung

2.1 Katholische Aufklärung – ein kurzer Überblick 

Obwohl gerne von einem „Zeitalter der Aufklärung“ gesprochen wird, kann man keine einheitliche aufgeklärte Haltung am 18. Jahrhundert festmachen. Es existierten unterschiedliche, oft regional und konfessionell getrennte Richtungen der Aufklärung, die, gerade in ihrer Haltung der Religion gegenüber, verschiedene Standpunkte vertraten. Während beispielsweise im vorwiegend katholischen Frankreich eine allgemein religionskritische bis religionsfeindliche Haltung vorherrschte, kann man im konfessionell gespaltenen Deutschland, für die protestantische wie für die katholische Seite, von einer Harmonie von Religion und Aufklärung sprechen. [6]

Als katholische Aufklärung bezeichnet man nicht die Aufklärung in den katholischen Ländern Deutschlands als Vorgang, sondern eine geistige Strömung innerhalb des Katholizismus, die eine begrenzte Aneignung aufklärerischen Gedankenguts in die katholische Theologie, kirchliche Hierarchie und Glaubenspraxis erreichen wollte. [7] Die Ursprünge der katholischen Aufklärung liegen zum einen im Jansenismus, einer mit dem protestantischen Pietismus vergleichbaren katholisch-theologischen Richtung, die vor allem die persönliche, individuelle Frömmigkeit betont. [8] Zum anderen kann der Ausgangspunkt der katholischen Aufklärung in der norddeutschen protestantischen Aufklärung gesucht werden. Hier sind die protestantischen Universitäten, die auch von katholischen Studierenden besucht wurden, sowie die allgemeine Rezeption der Philosophien von protestantischen Aufklärern in katholischen Bildungsstätten hervorzuheben. [9]

Merkmale sind vor allem die Forderung nach Reform der Liturgie, nach Reduktion von Wallfahrten, Heiligenkult und Feiertagen sowie nach Neustrukturierung der Priesterseminare, wobei diese Forderungen häufig verbunden waren mit staatskirchlichen Bestrebungen. Hier verknüpfen sich die Forderungen mit den Zentralisierungstendenzen der Aufklärung. [10]

Besonders kritisiert wurden in diesem Zusammenhang die angeblich rückständigen geistlichen Territorien. [11] Dies hatte zur Folge, dass sich, wohl um die eigene Legitimation nicht zu gefährden, gerade manche geistlichen Länder zu Hochburgen dieser katholischen Ausformung der Aufklärung entwickelten. Beispiele hierfür sind die Hochstifte Würzburg und Bamberg zur Zeit der Bischöfe Adam Friedrich von Seinsheim (1708-79) und Franz Ludwig von Erthal (1730-95), Kurköln unter Maximilian Franz von Österreich (1756-1801) oder das Hochstift Münster unter Minister Franz von Fürstenberg (1729-1810) [12].

Besonders markant ist aber die Reformtätigkeit im Erzbistum Salzburg unter Fürsterzbischof Hieronymus Franz de Paula Graf Colloredo (1732-1812). Salzburg entwickelte sich unter seiner Herrschaft zu einem Zentrum der katholischen Aufklärung [13] mit vielfältigen Neuerungen nicht nur im religiösen Bereich, sondern auch in Recht, Bildung, Wirtschaft und Verwaltung, sowie mit fortschrittlicher Publizistik.

2.2 Inhalt und Ziele des Hirtenbriefs 

Als wohl „ambitioniertesten Schritt“ [14] nicht nur in Richtung einer aufgeklärten Religion, sondern in Richtung einer allgemeinen Reform in Salzburg unter Colloredo, gilt der Hirtenbrief, der anlässlich des 1782 gefeierten 1200jährigen Jubiläums des Erzbistums an die Geistlichen des Landes erging. Dessen Verfasser war der aufgeklärte Weltgeistliche Johann Michael  Bönike (1734-1811), ein Würzburger Studienfreund Colloredos, den dieser nach seinem Amtsantritt 1772 zum Konsistoralrat und zu seinem persönlichen Geheimsekretär ernannt hatte. Allerdings kann man jedoch den Inhalt des Hirtenbriefs durchaus als das Gedankengut des Erzbischofs ansehen [15]. In ihm findet man sozusagen ein Programm für die Ausformung der katholischen Aufklärung in der Praxis. Dabei treten in bestimmten Punkten die derselben zugrunde liegenden geistigen Strömungen hervor, besonders der Jansenismus [16], es können jedoch auch Parallelen zum Josephinismus gesehen werden [17]. Dies verwundert kaum, fallen doch die Reformbestrebungen Josephs II. in dieselbe Zeit. Dazu kommt noch der unbestreitbare Einfluss, den Österreich in unterschiedlicher Stärke auf das benachbarte Salzburg ausübte [18].

Man sollte jedoch den Hirtenbrief und die gesamte Reformtätigkeit Colloredos in Salzburg nicht als „josephinische Kopie“ [19] ansehen, vielmehr sind sie, wie der Josephinismus auch, die landes-, oder vielmehr herrscherspezifische Ausprägung der katholischen Aufklärung.

Sr. Hochfürstl. Gnaden des Hochwürdigsten Herrn Herrn Hieronymus Joseph Erzbischofs und des H.R. Reichs Fürsten zu Salzburg des heil. Stuhls zu Rom gebornen Legaten, und Deutschlands Primaten &c. &c. Hirtenbrief auf die am 1ten Herbstm. dieses 1782ten Jahrs, nach zurückgelegten zwölften Jahrhundert, eintretende Jubelfeyer Salzburgs, so der volle Titel des Hirtenbriefs [20], ist ein Reformwerk, das Kritik an der bestehenden Glaubenspraxis in Salzburg übt, gleichzeitig aber genaue Anweisungen zur Verbesserung der angeprangerten Verhältnisse für den angesprochenen Klerus enthält.

2.2.1 Reformen in Liturgie und Glaubenspraxis 

Zunächst kritisiert Colloredo kirchliche Prunkentfaltung und deren Folgen und ruft zum Umdenken in diesem Punkt auf: „So viel ist gewiß, geliebte Freunde und Mitarbeiter! daß, wenn über derley gottesdienstlichen Aufwande wesentlichere Pflichten des Christenthums zurückgesetzt, oder verabsäumet werden, die Oberhirten der Kirche (…) das Übermäßige abstellen, und das Wesentliche des Gottesdienstes wieder in vollen Gang zu bringen trachten müssen.“ [21] Er habe bemerkt: „daß in unserm fürstlichen Erzstifte ein beynahe allgemeiner Wetteifer im Schwunge geht, welche Gemeinde die andere in der Höhe, Größe und Menge der Kirchenfahnen, in der Menge und Mannigfältigkeit der Bruderschaftsstäbe und Kutten, in der Anzahl und Größe der Glocken, in der Menge und Kostbarkeiten der Altäre, der Kirchenornate, und der Gemälde an den Kirchenwänden und Gewölben, in der Zahl der brennenden Wachskerzen und Lampen und überhaupt im kirchlichen Pracht und Aufwande übertreffe.“ [22] Als Folgen dieser Prunksucht sieht er die Vernachlässigung der Pflicht zur christlichen Nächstenliebe und das Schröpfen der Gläubigen zur immer größeren Prunkentfaltung [23]. Demgegenüber stellt er Beispiele aus der Bibel sowie den Schriften der Kirchenväter. Vor allem anhand des Neuen Testaments – u.a. mit Matth. 25, 31-46 [24] – zeigt er auf, dass im Kern der christlichen Lehre „gottesdienstlicher Aufwand mit Zurücksetzung der Nächstenliebe (…) als Heucheley und Verkürtzung des Wortes Gottes geschildert [wird].“ [25]

Colloredo fordert daraufhin eine umfassende Entfernung von „Flitterstaat“ [26] aus den Kirchen, wobei er die durch ihn veranlasste Purifizierung des Salzburger Doms hervorhebt. [27] Er will sogar das dadurch eingesparte Geld für die Einrichtung von sakrosankten Armenkassen in jeder Gemeinde verwenden. [28]

Neben diesem ethischen Ansatz verfolgt die Ächtung des barocken Prunkkatholizismus auch die Propagierung einer Glaubenspraxis die stärker religiöse Innerlichkeit betont. So dient die Säuberung der Kirchen auch dazu, alles zu entfernen, „was die Stille der Seele stöhren, die Gedanken zerstreuen, und die hochachtungsvolle Aufmerksamkeit auf göttliche Wahrheiten schwächen kann (…)“ [29] In diesen beiden Punkten, Betonung von Ethik vor Prunk sowie innere Andacht als zentraler Glaubensaspekt, befindet sich der Hirtenbrief im theologischen Zentrum der katholischen Aufklärung, ja damit unterstützt Colloredo sogar einen „praktizierten Jansenismus“ [30]. Der spätjansenistische Einfluss war in der katholischen Aufklärung immanent, besonders stark wirkte er sich auf die spezifisch österreichische Ausformung derselben aus, auf den Josephinismus [31].

Ein gesonderter Punkt in Colloredos Hirtenbrief ist die Ermahnung, eine übermäßige Heiligenverehrung zu unterlassen. Sie sei nur dann förderlich,

„wenn uns bey der Heiligenverehrung der in der natürlichen Vernunft und in der Offenbarung gegründete Gedanke stets gegenwärtig bleibt, daß die Heiligen, auch die seligste Jungfrau nicht ausgenommen, so sehr sie als vollendete Gerechte über uns erhaben sind, dennoch gegen den allmächtigen Gott betrachtet allemal nur Geschöpfe und unendlich niedrigere Wesen sind“ [32].

Auch in diesem Punkt stimmt Colloredo mit der gängigen Meinung der katholischen Aufklärung überein, die Heiligenkulte einzuschränken. Möglicherweise klingt hier der Erlass Colloredos zur Reduktion von Feiertagen, durchaus auch aus ökonomischen Motiven, von 1772 an. Colloredo habe erkannt, „daß dabei ein Heiliger nach dem anderen (…) zur Ungebühr so bis an die Gottheit so hinaufgehoben wird, daß der irre gemachte Zuhörer nicht weiß, wem er größere Ehre und Zutrauen erweisen soll;“ [33] Diese vorsichtige Haltung dem Heiligenkult gegenüber teilt Colloredo mit dem Denker des italienischen Reformkatholizismus, Ludovico Antonio Muratori. [34] Die Bedeutung Muratoris zeigt sich darin, dass Colloredo ihn als einzigen „modernen“ Autor direkt zitiert, neben Bibelsprüchen und Texten der Kirchenväter. [35] Um die Durchsetzung der Feiertagsreduktion, die verständlicherweise sehr unpopulär war, rang Colloredo im Laufe seiner gesamten Amtszeit. [36]

2.2.2 Die Ausbildung und Aufgaben der Priester

Interessant am ersten Teil des erzbischöflichen Hirtenbriefs ist seine Einbindung in das umfassende, auch außerkirchliche Reformwerk Colloredos, die dieser auch explizit betont. Die bereits vorgenommenen oder 1782 noch angedachten Umstrukturierungen betrafen vor allem die im Hirtenbrief erwähnten Bereiche Armenwesen, Medizin, Recht, Wirtschaft und Steuern sowie Bildung. Die Priester sollten, in ihrer Funktion als Seelsorger, in diesen Bereichen der Reform mitwirken. Explizit ist hier die Rede von „älternlosen Waisen, ihrer einzigen Stütze beraubte[n] Witwen, mittellose[n] (…) Greise[n]“ [37], er erwähnt aber auch „von ungerechter Verfolgung (…) Niedergedrückte“ und „schreckliche(…) Theuerungen (…) wo auch die Gotteshäuser wegen ihres (…) vielfältig unnöthigen Aufwandes den äußerst Bedrängten um Nachlaß seiner Kapitalzinse (…) Flehenden nicht trösten könnten“. Desweiteren weist er auf den „Mangel an den „nothwendigen Schul- und Christenlehrbedürfnissen“ hin und fragt: „sind die Armen und Krankenhäuser zur Aufnahme (...) der wahrhaft Bedürftigen hinreichend; forderet die leidende (…) Menschheit nicht wirksamere Anstalten?“ [38] Der Hirtenbrief ist also Teil einer allgemeinen Aufklärungsbestrebung, wie diese Sicht auf die zu verändernden Umstände zeigt.

In diesen Zusammenhang gehört auch Colloredos Ermahnung an die Priesterschaft zur Bekämpfung von, dem Gedanken der Aufklärung zuwiderlaufenden, Glaubensvorstellungen, namentlich „Sceptizismus und Indifferentismus, Religionsspötterey, und (…) Lasterhaftigkeit, Aberglauben und Fanatismus, Lieblosigkeit und Menschenhaß, Intolerantismus und Verfolgungsgeist und praktische Gottesverleugnung“ [39].

Interessant ist hierbei die traditionelle, aber purifizierte Frömmigkeit, erreicht durch Ablehnung bestimmter Aspekte der früheren Religionsausübung. Diese Verbindung von urkatholischem und aufgeklärtem Gedankengut ist typisch für Colloredos Glaubensauffassung. Daher kann die Hervorhebung des „gesunden Menschenverstand[es]“ [40] im Zusammenhang mit der Religion als beispielhaft gesehen werden. Er betont, „daß der Gottesdienst, den wir als vernünftigen Menschen dem Allweisesten und Allgütigsten schuldig sind, kein anderer als ein vernünftiger Gottesdienst seyn dürfe;“ [41]

Colloredo stellt sich entschieden dagegen, „daß das allerheiligste Altarsgeheimnis, so vielfältig zu einem ärgerlichen Gewerbe mißbraucht wird“ [42], also das Priestertum als reiner Brotberuf gesehen wird, was wohl zu dieser Zeit häufig vorkam, vor allem wenn man die allgemein schlechte Versorgung der Bevölkerung betrachtet. Als Folge dessen sieht Colloredo  Müßiggang und Nichterfüllung der seelsorgerischen Pflichten in angemessener Weise. Daher propagiert der Erzbischof die Ausbildung der Geistlichen am Salzburger Priesterseminar, so dass „keiner (…) anders als nach ausgehaltener vieljährl. Prüfung und erworbener anständiger Wissenschaft zu den höheren Weyhen gelangen [kann] [43]. Diese zentralisierten und kontrollierten Priesterseminare gehören zu den Hauptforderungen der katholischen Aufklärung und sind ein bedeutendes Thema der josephinistischen Reformen in Österreich [44]. Auch in Salzburg wurde unter Erzbischof Hieronymus Wert auf die umfassende Bildung der Priester gelegt. Beinahe wirken die Anforderungen die Colloredo im Hirtenbrief an die Geistlichen stellt als übertrieben und kaum realisierbar:

„Es wäre sehr zu wünschen, ja fast nothwendig daß er [der Priester], nebst den für seinen Stand insbesondere gehörigen Kenntnissen, in der Psychologie, im Naturrechte und in der philosophischen Sittenlehre, in der Geschichte und den schönen Wissenschaften, in der Landwirtschaft, in der Gesunheitslehre und besonders in der Dietetik, in den Landesgesetzen und Gebräuchen, in der Naturlehre, und (…) in der Naturgeschichte &c. nicht gemeine Einsichten besäße.“ [45].

Daneben sollen auch charakterliche Eigenschaften, Menschenkenntnis und Umgangsformen überzeugen. [46] So sollen die Geistlichen im Stande sein sowohl den Ansprüchen der gebildeten Schicht in ihren Predigten und Lehren zu genügen, als auch das Evangelium, sowie eine aufgeklärte Geistes- und Lebenshaltung dem einfachen Volk zu vermitteln. [47]

Der Priester hat also die Aufgabe, durch seine Nähe zum Volk, Künder der Reformtätigkeit, geistlicher, aber auch weltlicher Natur, zu sein.  

2.2.3 Förderung der Bibellektüre 

Geradezu revolutionär ist Colloredos Aufforderung an die Geistlichen, die Bibellektüre bei den Einwohnern Salzburgs zu fördern: „Nichts wird bey diesen Bemühungen dem mit Klugheit eifrigen, redlichen und Aufgeklärten Seelsorger besser zu statten kommen, als wenn er bey seiner Gemeinde das fleißige Lesen der Bibel, besonders des Neuen Testamentes (…) allgemeiner macht.“ [48]

Eine solche Weisung verdient besondere Aufmerksamkeit, hat sie doch wenig gemein mit den sonst üblichen kirchlichen Einschränkungen der Bibellektüre in den jeweiligen Volkssprachen. Durch die alleinige Zulassung von approbierten Übersetzungen sollten spalterische und sektiererische Bewegungen verhindert werden sowie die Heiligkeit des Gotteswortes geschützt bleiben. Beispiel für die vorsichtige Haltung der Kirche in diesem Punkt sind die 1564, in der Konstitution „Dominici gregis custodiae“, bestätigten Regeln des Konzils von Trient (1563) [49].

Erzbischof Hieronymus aber erlaubt das Bibellesen ohne Festlegung einer bestimmten Übersetzung, nur mit der Auflage an die Geistlichen, den Menschen „zu derselben richtigem Verstehen und erbaulichem Gebrauche den Weg“ [50] zu erleichtern. Nicht nur sollen Laien dadurch zu tieferer Frömmigkeit finden, vielmehr sieht Colloredo den Geist der Aufklärung in der Bibel angelegt.

So ist er der festen Überzeugung, „daß, wenn einmal das Bibellesen allgemeiner wird, der gemeine Mann auch bald heller denken, und aufgeklärter werden, an Vorurtheilen und Aberglauben nicht mehr so sehr kleben, zum solidem christlichen Unterricht gelehriger und empfänglicher, zur Ausübung christlicher und bürgerlicher Tugenden geneigter seyn [wird]“ [51].

Die Untermauerung seiner im Hirtenbrief angedachten, aufklärerischen Reformen durch Bibelsprüche und die Schriften der Kirchenväter kann dabei als beispielhaft für diese Überzeugung gelten. Hier spiegelt sich der systemimmanente Charakter der katholischen Aufklärung in den deutschen Landen wieder, der nicht zu teilweise radikaler Ablehnung des Christentums führte, wie im ebenfalls katholischen Frankreich. [52]

2.2.4 Reform der Kirchenmusik 

Ebenso wie die Bibellektüre fordert Colloredo die Einführung einer von ihm persönlich zusammengestellten Liedersammlung als ausschließlichen Kanon der Kirchenmusik in Salzburg. [53]

Er habe bemerkt, „welch unverständliches Zeug, welchen Unsinn der gemeine Mann bey seinen öffentlichen und Privatandachten daher sagte oder sang.“ [54] Auf die Durchsetzung dieser Anweisung legt er besonderen Wert und will dem schauspielerischen und orchestralem Charakter der Kirchenmusik seiner Zeit entgegenwirken. Der aufgeklärte Geist der neuen Salzburger Gottesdienste werde dadurch genauso abgelenkt wie durch eine prunkvolle Kirchenausstattung:

„Wenn nun eine ordentliche, wohlbesetzte, nach allen Regeln der Kunst aufgeführte Kirchenmusik von den aufgeklärtesten Eiferern für die Erbaulichkeit der öffentlichen Andachten so vielen gerechten Tadel verdienet, was würden sie erst zu der Musik an unseren gemeinen Stadt- und Landkirchen sagen, wo so ofte durch die elendste Geigeley dem gemeinen Volke jeder gute Gedanke aus dem Herzen hinausgejagt, und durch ganz gräuliches Geplerre nur dumme Sinn- und Gedankenlosigkeit unterhalten wird?“ [55]

Colloredo betont vor allem die Wichtigkeit des Verstehens der Kirchenlieder durch den einfachen Mann als dem vernünftigen Gottesdienst dienlich und fordert deshalb, diese in der Volkssprache zu halten: „Es ist so lange noch nicht her, daß Eiferer mit Unvernunft die Einführung guter deutscher Lieder zur Beförderung einer vernünftigen öffentlichen und Privatandacht für heterodox ansahen und ausschryen.“ [56]

Auch diese Forderung fügt sich in das von der katholischen Aufklärung geprägte Reformwerk Colloredos. Die Einführung von gottesdienstlichen Elementen in Landessprache gehören, wie die Purifizierung von Gotteshäusern und Andachten von übermäßigem Prunk, zu den Forderungen dieser geistigen Strömung. Sie stehen in der direkten Tradition des Jansenismus, der wie bereits erwähnt, religiöse Individualität, nicht pompöse Zeremonien ins Zentrum seiner Lehre und der gottesdienstlichen Praxis stellte. In der Förderung des religiösen Verständnisses des Einzelnen durch Liturgie in der Volkssprache, findet sich aber auch der aufgeklärte Gedanke von der vernunftgeprägten Einzelperson. [57]

2.2.5 Physiokratische Ansätze 

Die aufgeklärte Theorie des Physiokratismus mit ihrer Betrachtung der Landwirtschaft als ökonomische Basis jeden Staates findet sich ebenfalls in Colloredos Hirtenbrief, wobei hier nochmals der umfassende Charakter seiner im Hirtenbrief angelegten Reformtätigkeit erkennbar wird: „Ist der Landmann nicht derjenige, der mit seinem Feldbaue und Viehezucht sich und die übrigen Stände ernährt, den größten Theil der Staatsbürden trägt“ [58]. Ihm sei bewusst, „wie der rohe, unbelehrte Landmann, weil es ihm an Einsicht und Herzensgüte mangelt, bald durch unlenkbare Hartnäckigkeit, bald durch seine verborgenen Tücke sich selbst, dem Grund- und dem Landesherrn und dem ganzen Lande nicht wenig Schaden zufügen kann, und oft zufügt“. Im Zuge der Modernisierung des Erzbistums sei es daher klar, „daß die Veredelung seiner Seelenkräfte ihm eben so nützlich und nothwendig sey als andern Klassen der menschlichen Gesellschaft.“ [59]

Allerdings sieht er den Grundstein für Aufklärung des Bauernstandes bereits aus seiner alltäglichen Tätigkeit heraus gelegt:

„Hierzu gehört nun ein aufgeheiterter Kopf, Vernunft und Scharfsinn in der Denkungs- und Urtheilskraft, durch Erfahrung geleitete Zuverläßigkeit im Vermuthungs- und Vorhersehungsvermögen, Fertigkeiten im Schliessen, Klugheit und Vorrath an guten, in jeder Vorfallenheit einsetzbaren Grundsätzen, fester Muth, männliche Stärke, viele bürgerliche und christliche Tugend; damit er nicht als ein Spiel der Vorurtheile, der Landstreifer und Betrüger, der geistlichen und medicinischen Quacksalbereyen, alberner Legenden, bb) Hexen- und Gespenstermärchen in allerley unvernünftige Gebräuche (…) und in tausenderley Schaden eingeführt zu werden Gefahr laufe.“ [60]

Diese guten Anlagen müssten aber noch veredelt werden [61], wobei Hieronymus hier wiederum die Mehrfachfunktion der Seelsorger betont. Der Geistliche sei „zwar eigentlich zum Dienst des Evangeliums“ [62] bestellt, müsse aber auch „der gemeinschaftliche Freund, der Lehrer, der Rathgeber, der weise, gütige, redliche Vater, der Trost der Elenden, der Warner in Gefahren, die Hilfe der Schwachen, der Schutz der Waisen, die Stütze der von Kummer, von Unglück, oder Unrecht Gebeugten seyn“ [63].

Wie oben erläutert sollen dem Geistlichen bei diesen Aufgaben die im staatlichen Priesterseminar erlernten und überprüften Fähigkeiten und Charaktereigenschaften helfen, sodass er „alle Mittel anwenden muß, welche brauchbar sind, bey seinen Untergebenen die Köpfe aufzuheitern und die Herzen zu bessern“, weil er gerade in den ländlichen Gemeinden oft „der einzige Mann von geübter Denkungskraft und beßerem Wissen ist.“ [64] Es zeigt sich, dass der Geistliche, als Vermittler von aufgeklärtem Gedankengut, die entscheidende Rolle auch für die physiokratische Ökonomieauffassung Colloredos innehat.

3. Fazit und Ausblick 

Da alle angestrebten Reformen, die Purifizierung der Liturgie und Glaubenspraxis, die Zentralisierung der Priesterseminare und Neuverteilung der seelsorgerischen Pflichten, die Förderung von Bibellektüre und deutschen Kirchenliedern sowie die Unterstützung des einfachen Landvolkes durch umfassend gebildete Geistliche in Verbindung mit den Gedanken des aufgeklärten Reformkatholizismus gebracht werden können, kann der Hirtenbrief von 1782 zu Recht als revolutionärer Schritt in Richtung der Aufklärung betrachtet werden.  

Colloredo selbst fasst dies so zusammen: „Wenn nun der gemeine Mann in seinen zeitlichen und Nahrungsgeschäften nach vernünftigen Trieben und Beweggründen handeln soll; wie viel mehr muß sein geistiges Geschäft, seine Religion vernünftig seyn, wie viel mehr muß die Erkenntniß als ein wesentlicher Grund davon betrachtet und er angeleitet und gewöhnt werden, zu seinem ganzen religiösen Verhalten vernünftige und lautere Beweggründe aufzusuchen? Denn je reiner, heller, aufgeklärter und lebendiger seine Erkenntniß ist, desto lauterer und fruchtbarer in allem Guten wird auch seine Religion seyn.“ [65] Die Wechselwirkung von Vernunft und Religion, wie sie für die katholische Aufklärung typisch ist, wird hier nochmals ganz deutlich.

Die immense Rezeption, die der Hirtenbrief erhalten hat, lässt sich durch die vielen Nachdrucke, beispielsweise bereits 1782 in Wien, im „Münchener Intelligenzblatt“ und in den Weimarer „Acta historico-ecclesiastica nostri temporis“ oder, als Übersetzung, im italienischen Pistoia 1783, ersehen, er entfaltet also seine Wirkung über die Grenzen Salzburgs hinaus. Gerade bei anderen aufgeklärten Fürsten und Kirchenoberen, wie Kaiser Joseph II. von Österreich, dessen Bruder Großherzog Pietro Leopoldo von Toskana oder dem spätjansenistisch geprägten Bischof von Pistoia und Prato, Scipione de‘ Ricci, fand der Hirtenbrief großen Anklang. [66]  

Neben dieser positiven Reaktion stieß der Hirtenbrief vor allem bei der Salzburger Bevölkerung auf herbe Ablehnung. [67] Viele Publikationen sprachen sich gegen die Durchsetzung der Reformen aus. Letztlich konnten die ambitionierten Ziele Colloredos nicht umgesetzt werden, die Reformen verliefen und wurden kaum mehr überwacht. Colloredos Werk scheiterte, wie die Neuerungen so vieler aufgeklärter Fürsten, an mangelndem Fingerspitzengefühl. Die aufoktroyierten Umwälzungen negierten gewachsene Tradition und Volksfrömmigkeit völlig und wurden so abgelehnt. Trotzdem bleibt Colloredos Hirtenbrief ein entscheidendes Beispiel für den Versuch einer harmonischen Allianz von Aufklärung und Katholizismus.

4. Verzeichnis der verwendeten Quellen 

Sr. Hochfürstl. Gnaden des Hochwürdigsten Herrn Herrn Hieronymus Joseph Erzbischofs und des H.R. Reichs Fürsten zu Salzburg des heil. Stuhls zu Rom gebornen Legaten, und Deutschlands Primaten &c. &c. Hirtenbrief auf die am 1ten Herbstm. dieses 1782ten Jahrs, nach zurückgelegten zwölften Jahrhundert, eintretende Jubelfeyer Salzburgs, abgedruckt in: Der aufgeklärte Reformkatholizismus in Österreich. Hirtenbrief des Erzbischofs von Wien, Johann Joseph Graf Trautson1752 – Hirtenbrief des Bischofs von Laibach, Johann Karl Graf Herberstein 1782 – Hirtenbrief des Erzbischofs von Salzburg, Hieronymus Graf Colloredo 1782. Bearbeitet von Peter Hersche, Berlin/Frankfurt a. M., 1976 (=Quellen zur neueren Geschichte Heft 33), S. 45-101.

5. Verzeichnis der verwendeten Literatur 

Hammermayer, Ludwig: Das Erzstift Salzburg, ein Zentrum der Spätaufklärung im katholischen Deutschland (ca. 1780-1803), in: Harm Klueting in Zusammenarbeit mit Norbert Hinske u. Karl Hengst (Hgg.), Katholische Aufklärung – Aufklärung im katholischen Deutschland, Hamburg 1993 (= Studien zum achtzehnten Jahrhundert, Bd. 15), S. 346-368.

Hammermayer, Ludwig: Die Aufklärung in Salzburg (ca. 1715-1803), in: Heinz Dopsch/Hans Spatzenberger (Hgg.): Geschichte Salzburgs Band II: Neuzeit und Zeitgeschichte 1.Teil, Salzburg 1988. S. 375-395.

Klueting, Harm: „Der Genius der Zeit hat sie unbrauchbar gemacht.“ Zum Thema Katholische Aufklärung – Oder: Aufklärung und Katholizismus im Deutschland des 18. Jahrhunderts. Eine Einleitung, in: Harm Klueting in Zusammenarbeit mit Norbert Hinske u. Karl Hengst (Hgg.), Katholische Aufklärung – Aufklärung im katholischen Deutschland, Hamburg 1993 (= Studien zum achtzehnten Jahrhundert, Bd. 15), S 4-35.

Klueting, Harm: Die Bedeutung der Salzburger Spätaufklärung für die europäische Geistesgeschichte – oder: Salzburg als Zentrum der deutschen katholischen Aufklärung, in: Gerhard Ammerer/Alfred Stefan Weiß (Hgg.), Die Säkularisation Salzburgs 1803. Voraussetzungen – Ereignisse – Folgen. Protokoll der Salzburger Tagung vom 19.-21. Juni 2003, Frankfurt/M. u.a. 2005 (= Wissenschaft und Religion, Bd. 11),S. 37-55.

Lexikon zum Aufgeklärten Absolutismus in Europa, hg. v. Helmut Reinalter, Wien/Köln/Weimar 2005.

Mack, Ernst: Die Reform- und Aufklärungsbestrebungen im Erzstift Salzburg unter Erzbischof Hieronymus von Colloredo, München 1912.

Weiß, Alfred Stefan: Fürsterzbischof Hieronymus Graf Colloredo und sein Kampf gegen die „Feinde“ der Aufklärung, in: Gerhard Ammerer/Alfred Stefan Weiß (Hg.), Die Säkularisation Salzburgs 1803. Voraussetzungen – Ereignisse – Folgen. Protokoll der Salzburger Tagung vom 19.-21. Juni 2003, Frankfurt/M. u.a. 2005 (= Wissenschaft und Religion, Bd. 11), S.120-141.

Weiß, Alfred Stefan: Hieronymus Graf Colloredo (1732-1812): Geistlicher und weltlicher Herrscher, in: MGSL 144 (2004), S. 225-250.

Anmerkungen

  • [1]

     Sr. Hochfürstl. Gnaden des Hochwürdigsten Herrn Herrn Hieronymus Joseph Erzbischofs und des H.R. Reichs Fürsten zu Salzburg des heil. Stuhls zu Rom gebornen Legaten, und Deutschlands Primaten &c. &c. Hirtenbrief auf die am 1ten Herbstm. dieses 1782ten Jahrs, nach zurückgelegten zwölften Jahrhundert, eintretende Jubelfeyer Salzburgs, Abgedr. in: Der aufgeklärte Reformkatholizismus in Österreich. Hirtenbrief des Erzbischofs von Wien, Johann Joseph Graf Trautson1752 – Hirtenbrief des Bischofs von Laibach, Johann Karl Graf Herberstein 1782 – Hirtenbrief des Erzbischofs von Salzburg, Hieronymus Graf Colloredo 1782. Bearb. v. Peter Hersche, Berlin/Frankfurt a. M., 1976 (=Quellen zur neueren Geschichte Heft 33), S. 45-101.

  • [2]

     Klueting, Harm: „Der Genius der Zeit hat sie unbrauchbar gemacht.“ Zum Thema Katholische Aufklärung – Oder: Aufklärung und Katholizismus im Deutschland des 18. Jahrhunderts. Eine Einleitung, in: Harm Klueting in Zusammenarbeit mit Norbert Hinske u. Karl Hengst (Hgg.), Katholische Aufklärung – Aufklärung im katholischen Deutschland, Hamburg 1993 (= Studien zum achtzehnten Jahrhundert, Bd. 15), S 4-35./Klueting, Harm: Die Bedeutung der Salzburger Spätaufklärung für die europäische Geistesgeschichte – oder: Salzburg als Zentrum der deutschen katholischen Aufklärung, in: Gerhard Ammerer/Alfred Stefan Weiß (Hgg.), Die Säkularisation Salzburgs 1803. Voraussetzungen – Ereignisse – Folgen. Protokoll der Salzburger Tagung vom 19.-21. Juni 2003, Frankfurt/M. u.a. 2005 (= Wissenschaft und Religion, Bd. 11),S. 37ff.

  • [3]

     Hammermayer, Ludwig: Das Erzstift Salzburg, ein Zentrum der Spätaufklärung im katholischen Deutschland (ca. 1780-1803), in: Harm Klueting in Zusammenarbeit mit Norbert Hinske u. Karl Hengst (Hgg.), Katholische Aufklärung – Aufklärung im katholischen Deutschland, Hamburg 1993 (= Studien zum achtzehnten Jahrhundert, Bd. 15), S. 346-368./Hammermayer, Ludwig: Die Aufklärung in Salzburg (ca. 1715-1803), in: Heinz Dopsch/Hans Spatzenberger (Hgg.): Geschichte Salzburgs Bd. II: Neuzeit und Zeitgeschichte 1.Teil, Salzburg 1988. S. 372-452.

  • [4]

      Weiß, Alfred Stefan: Fürsterzbischof Hieronymus Graf Colloredo und sein Kampf gegen die „Feinde“ der Aufklärung, in: Gerhard Ammerer/Alfred Stefan Weiß (Hgg.), Die Säkularisation Salzburgs 1803. Voraussetzungen – Ereignisse – Folgen. Protokoll der Salzburger Tagung vom 19.-21. Juni 2003, Frankfurt/M. u.a. 2005 (= Wissenschaft und Religion, Bd. 11), S.120-141./Weiß, Alfred Stefan: Hieronymus Graf Colloredo (1732-1812): Geistlicher und weltlicher Herrscher, in: MGSL 144 (2004), S. 225-250.

  • [5]

     Lexikon zum Aufgeklärten Absolutismus in Europa, hg. v. Helmut Reinalter, Wien/Köln/Weimar 2005.

  • [6]

     Vgl. Klueting, Aufklärung und Katholizismus, S. 3f.

  • [7]

     Vgl. Klueting, Harm: Art. 'Aufklärung, katholische', in: Lexikon zum Aufgeklärten Absolutismus in Europa, hg. v. Helmut Reinalter, Wien/Köln/Weimar 2005, S. 127ff., hier S. 127

  • [8]

     Vgl. Klueting, Aufklärung und Katholizismus, S. 10.

  • [9]

     Vgl. ebd., S. 12.

  • [10]

     Vgl. Klueting: 'Aufklärung, katholische', S. 128f.

  • [11]

     Vgl. Klueting, Aufklärung und Katholizismus, S.28f.

  • [12]

     Vgl. Klueting, 'Aufklärung, katholische', S. 130.

  • [13]

     Vgl. Hammermayer, Spätaufklärung, S. 346.

  • [14]

     Weiß, Colloredo, S. 233.

  • [15]

    Vgl. Klueting, Salzburger Spätaufklärung, S. 38. 

  • [16]

    Vgl. ebd., S.39. 

  • [17]

    Vgl. Mack, Ernst: Die Reform- und Aufklärungsbestrebungen im Erzstift Salzburg unter Erzbischof Hieronymus von Colloredo, München 1912. S. 48. 

  • [18]

     Vgl. Hammermayer, Die Aufklärung in Salzburg, S.396.

  • [19]

     Ebd., S. 396.

  • [20]

     Abgedr. in: Der aufgeklärte Reformkatholizismus in Österreich. Hirtenbrief des Erzbischofs von Wien, Johann Joseph Graf Trautson1752 – Hirtenbrief des Bischofs von Laibach, Johann Karl Graf Herberstein 1782 – Hirtenbrief des Erzbischofs von Salzburg, Hieronymus Graf Colloredo 1782. Bearb. v. Peter Hersche, Berlin/Frankfurt a. M., 1976 (=Quellen zur neueren Geschichte Heft 33), S. 45-101. Im Folgenden: Hirtenbrief.

  • [21]

     Hirtenbrief, S. 46, Art. III.

  • [22]

     Ebd., S. 46, Art. IV.

  • [23]

     Ebd., S. 47, Art.VI.: „(…) man wirbt und sammelt hierzu mit größter Emsigkeit bey Bemittelten und Unbemittelten; noch die Sterbenden werden aufgefordert, von ihren Verlassenschaften einen Theil dahin zu bestimmen; man beneidet die Nachbarschaften, welche reichlicher damit versehen sind, man sieht über diejenigen höher weg, die minder damit beglückt seyn scheinen (…).“

  • [24]

     Ebd., S. 57, Art. XIV.

  • [25]

     Ebd., S. 58, Art. XIV.

  • [26]

     Ebd., S. 64, Art. XV.

  • [27]

     Ebd., S. 64, Art. XVI.: „Wir wollen ferner und befehlen, daß hierinnfalls unsere Metropolitankirche in allen anderen Kirchen (…) zum Beispiel genommen und nachgeahmet, all unnöthiges Zierwerk weggenommen, und auf die Seite geschafft (…).“

  • [28]

     Ebd., S. 65, Art. XVI.: „(…) übrigens aber [soll] das Vermögen und die Einkünfte der Gotteshäuser als ein Erbtheil der Armen (…) verwahret werden (…); damit wir uns (…) im Stande sehen, in jedem Dekanate eine Kaße anzulegen, die mit der strengsten Gewissenhaftigkeit als ein unverletzliches Heiligthum der Gott gefälligen Nächstenliebe angesehen werden (…) soll (…) und (…) so gemeinnützigen Anstalten eine Grundlage verschafft werden könne.“

  • [29]

     Ebd., S. 64, Art. XVI.

  • [30]

     Klueting: Salzburger Spätaufklärung, S. 39.

  • [31]

     Vgl. Palaver, Wolfgang: Art. 'Jansenismus', in: Lexikon zum Aufgeklärten Absolutismus in Europa, hg. v. Helmut Reinalter, Wien/Köln/Weimar 2005, S. 319ff., hier S. 321.

  • [32]

     Hirtenbrief, S. 92, Art. XLVI.

  • [33]

     Ebd., S. 93, Art. XLVI., Fußnote ee).

  • [34]

     Vgl. Donati, Claudio: Art. 'Muratori, Ludovico Antonio', in: Lexikon zum Aufgeklärten Absolutismus in Europa, hg. v. Helmut Reinalter, Wien/Köln/Weimar 2005, S. 426ff., hier S. 427.

  • [35]

     Vgl. Hirtenbrief, S. 94, Art. XLVI., Fußnote ee).

  • [36]

     Vgl. Weiß, Colloredo, S. 233.

  • [37]

     Hirtenbrief, S. 61, Art. XV.

  • [38]

     Ebd., S. 62, Art. XV.

  • [39]

     Ebd., S. 66, Art. XVIII.

  • [40]

     Ebd., S. 66, Art. XVIII.

  • [41]

     Ebd., S. 84, Art. XXXVII.

  • [42]

     Ebd., S. 66, Art. XIX.

  • [43]

     Ebd., S. 67, Art. XIX.

  • [44]

     Vgl. Klueting, 'Aufklärung, katholische', S. 129.

  • [45]

     Hirtenbrief, S. 88, Art. XLIII.

  • [46]

     Ebd., S. 89, Art. XLIII.: „(…) er muß Herzensgüte, Edelmuth, Mässigung und Genügsamkeit haben, und in jeder Lage seiner so mächtig seyn, daß aufbrausende Hitze, wilde Leidenschaft, niedrige und schmutzige Habsucht, oder rohe Hartherzigkeit niemal über ihn etwas vermöge; er muß Lebensart Conduite, Anstand, Civilität der Sitten und Gefälligkeit im Umgange haben (…).“

  • [47]

     Ebd., S. 72, Art. XXI.: „(…) euer gottesdienstlicher Vortrag sey allesmal so beschaffen, daß in der Aufgeklärte mit Beyfall und Erwekung anhören, und er gemeine Christ ihn angenehm anlockend und unterhaltend genug finden kann, um auch zu Hause noch ihn für sich und für die Seinigen mit Lust zu wiederholen.“ (Kursivdruck aus dem Original nicht übernommen)

  • [48]

     Ebd., S. 72, Art. XXII.

  • [49]

     Vgl. Klueting, Salzburger Spätaufklärung S. 40.

  • [50]

     Hirtenbrief, S. 72, Art. XXII.

  • [51]

     Ebd., S. 73, Art. XXII.

  • [52]

     Vgl. Klueting, Aufklärung und Katholizismus, S. 6.

  • [53]

     Hirtenbrief, S. 75, Art. XXVII.: „Wir verordnen demnach (…), daß (…) diese Liedersammlung fleißig und nirgends eine andere Musik, oder Gesang mehr gebrauchet werden soll;“

  • [54]

     Ebd., S. 74, Art. [XXV.]

  • [55]

     Ebd., S. 78f., Art. XXIX.

  • [56]

     Ebd., S. 74, Art. [XXV.]

  • [57]

     Vgl. Klueting, Aufklärung und Katholizismus, S. 10.

  • [58]

     Hirtenbrief S. 80f., Art. XXXIII.

  • [59]

     Ebd., S. 80, Art. XXXIII.

  • [60]

     Ebd., S. 81f., Art. XXXIV.

  • [61]

     Ebd., S. 82, Art. XXXV.: „Wie soll aber der gemeine Mann, sich selbst so ganz überlassen und ohne Anleitung dazu gelangen, er, der oft von den Müheseligkeiten seines Standes zu tief darnieder gedrückt , zum Selbstdenken zu verdrossen und gefühllos ist, als daß er sich durch eigne Kraft auf eine solche Stufe schwingen könnte?“

  • [62]

     Ebd., S. 82, Art. XXXV.

  • [63]

     Ebd., S. 82f., Art. XXXV.

  • [64]

     Ebd., S. 82, Art. XXXV.

  • [65]

     Ebd., S. 83, Art. XXXVI.

  • [66]

     Klueting,  Salzburger Spätaufklärung, S. 42.

  • [67]

     Weiß, Fürsterzbischof Hieronymus, S.127.

     

Empfohlene Zitierweise

Hahn, Michael: Der Jubiläumshirtenbrief des Hieronymus Graf Colloredo für das Erzbistum Salzburg 1782 – Inhalt und Ziele im Kontext der katholischen Aufklärung. aventinus nova Nr. 34 [30.08.2011], in: aventinus, URL: http://www.aventinus-online.de/no_cache/persistent/artikel/9021/

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Erstellt: 30.08.2011

Zuletzt geändert: 30.08.2011

ISSN 2194-1963