Republik (500-30 v.Chr.)

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aventinus antiqua Nr. 21 [13.03.2013] 

 

Philipp Deeg 

Ciceros neunte Philippica – nichts als die Totenehrung für Servius Sulpicius Rufus? [1]

 

1. Einleitung 

Die zweifelsohne am besten bekannte Figur der Antike ist Marcus Tullius Cicero [2]. Die umfangreichen literarischen Hinterlassenschaften – Briefe, philosophische Schriften und Reden – dieses Mannes brauchen an dieser Stelle kaum en détail referiert zu werden [3]. Die gegenseitige Verwobenheit dieser Werke – auch und gerade bezüglich Ciceros praktischer Lebensführung – angemessen zu analysieren und darzustellen, bleibt ein wissenschaftliches Desiderat [4]. Freilich kann eine solche Leistung von einer Arbeit wie der vorliegenden nicht erbracht werden. Sie muss sich zwangsläufig auf eine bestimmte Problemstellung konzentrieren. Die Auswahlmöglichkeiten sind dabei gewiss nicht gering. Da Ciceros Ruhm jedoch – gerade auch jenseits philologischer, philosophischer und historischer Fachkreise – vor allem in seinen Reden begründet ist [5], fiel die Entscheidung zugunsten der Philippischen Reden. „Im letzten Kampf für die res publica [6] gehalten, sind diese vierzehn Reden nicht nur Ciceros letztes rednerisches Werk, sondern auch eine wichtige, den Verlauf der Ereignisse sehr plastisch vermittelnde und authentische (weil mitten aus dem Geschehen stammende) Quelle für die Geschehnisse nach den Iden des März 44 v. Chr. bis zum April des darauffolgenden Jahres [7]. Literarisch stellen die Philippicae ein letztes Ausrufungszeichen Ciceros dar, eine letzte Demonstration, wer seines Erachtens der größte Redner Roms war [8]. Politisch-historisch sind sie Zeugnis für Ciceros entschlossenen Kampf gegen Antonius [9] – genau genommen sind sie nichts anderes als Ciceros vorrangiges Kampfmittel, das, soweit die Forschung sehen kann, vollständig erhalten geblieben ist [10]. Bei der Beschäftigung mit dem Forschungsstand zu den Philippicae fällt eines jedoch auf: Die neunte Philippische Rede, in der Cicero über die zu verabschiedenden Ehrungen für den auf einer Gesandtschaftsreise zu Antonius seiner schweren Erkrankung erlegenen Servius Sulpicius Rufus [11] spricht [12], scheint in der Forschung kaum Beachtung zu finden [13]. So konnte lediglich eine Studie gefunden werden, die ausdrücklich die neunte Philippica zum Thema hat [14]; darüber hinaus erbrachte die Recherche nur weitere zwei Aufsätze, die mehr oder minder ausführliche Interpretationen dieser Rede enthalten [15]. Daneben wird ihr kaum größere, über den Gesamtzusammenhang des Redenzyklus der Philippicae hinausgehende Aufmerksamkeit gewidmet [16]. Fuhrmann attestiert ihr „den Charakter eines Intermezzos“ [17], Hall spricht ihr nur eine „relatively modest role within the wider debate [18] zu. Es stellt sich die Frage, ob eine solche Beurteilung und die damit korrespondierende, eher beiläufige Behandlung der neunten Philippica gerechtfertigt sind. Immerhin: Die vierzehn Philippicae stellen nicht die Gesamtheit der zwischen September 44 und April 43 gehaltenen ciceronischen Reden dar, sondern wurden vom Redner mit Bedacht für diesen Zyklus ausgewählt [19]. Fuhrmann selbst bemerkt nachdrücklich, dass in diesem Werk „nichts ohne Schaden für das Ganze von seinem Platz gerückt werden“ [20] kann. Die Frage, die der vorliegenden Arbeit daher zugrunde liegt, lautet somit: Wird die neunte Philippische Rede in der Forschung angemessen beurteilt? Wird sie in ihrer Bedeutung für die Auseinandersetzung mit Antonius nicht teilweise etwas unterschätzt? Ist sie wirklich kaum mehr als eine Ehrung für den verstorbenen Servius Sulpicius Rufus, wie es der erste Blick, aber auch statistische Untersuchungen [21] nahelegen?

Zur Beantwortung dieser Frage soll zunächst in aller Kürze eine Zusammenfassung der Ereignisse bis zur neunten Philippischen Rede gegeben werden. Im Anschluss erfolgt die Untersuchung der neunten Philippica. Dabei wird zunächst die Stellung der Rede innerhalb des Philippicae-Zyklus betrachtet. Sodann wird eine Inhaltszusammenfassung vorgelegt, woran sich eine schematische Gliederung der Rede anschließt. Danach wird die inhaltliche Auswertung der Rede vorgenommen. Den Abschluss der Arbeit bildet eine Zusammenfassung der Ergebnisse [22].

Die vorliegende Arbeit erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Vielmehr geht es darum, die wesentlichen Aspekte zu erfassen; dass dabei in einer geschichtswissenschaftlichen Arbeit, zumal von begrenztem Umfang, einige philologische Fragen unter den Tisch fallen müssen, ist bedauerlich, aber unvermeidbar.  

Überdies gilt nach wie vor das Wort Klingners, wonach Schriften „über Cicero […] leicht [zu] Anklageschriften oder Apologien“ [23] geraten. Die vorliegende Arbeit versucht, diese Skylla der Aburteilung und Charybdis der Verehrung zu umschiffen und eine wissenschaftlich angemessene Untersuchung zu erbringen.

Eine letzte methodische Anmerkung muss ebenfalls noch angebracht werden: Die hauptsächlich ausgewertete Quelle ist die im Zentrum der Untersuchung stehende neunte Philippica, daneben werden, wo nötig, auch die übrigen Philippiken verwandt; Grundlage für Originalzitate ist dabei ausschließlich die Edition von Kasten [24]. Eine ausführliche Würdigung von Parallelquellen wäre, v.a. in Kap. 2 und 3.1, wünschenswert, ist aber aus organisatorischen Gründen – der knappe zur Verfügung stehende Raum, mehr aber noch der knappe zeitliche Rahmen zur Abfassung – nicht in befriedigendem Ausmaß möglich. So schmerzlich diese Selbstbescheidung ist, so unumgänglich ist sie. Daher wird im folgenden in aller Regel stillschweigend auf die Quellenarbeit in der zitierten Literatur verwiesen [25].

2. Geschichtlicher Kontext 

Für ein angemessenes Verständnis der neunten Philippica ist die Kenntnis der historischen Umstände und des historischen Geschehens bis zum 4. Februar 43 v. Chr. [26] unabdingbar. Daher wird in diesem Kapitel in groben Zügen dieser Kontext geschildert [27].

Nach der Ermordung Caesars [28] an den Iden des März 44 v. Chr. hatte zunächst ein Auskommen zwischen Caesarianern und republikanischer Opposition (insbesondere einschließlich der Caesarmörder) arrangiert werden können. In den folgenden Monaten wandelte sich das Bild: Während die führenden Caesarmörder nicht in Rom verweilten, regierte Antonius als Konsul zunehmend selbstherrlicher und eigensinniger. Cicero, der schon früh kritisiert hatte, dass die Caesarmörder Antonius verschont hatten, gedachte zunächst ebenfalls, aus Rom und Italien abzureisen und erst zum 1. Januar 43 – zur Amtsübernahme der neuen Konsuln Hirtius [29] und Pansa [30] – zurückzukehren. Er besann sich eines anderen und war schon Ende August wieder in Rom, erschien aber nicht zur von Antonius geleiteten Senatssitzung am 1. September, was den Konsul erzürnte. Tags darauf war Antonius abwesend. Cicero nutzte die Chance, in der ersten Philippica mit der Politik des Antonius, jedoch „unter geflissentlicher Wahrung der ‚Freundschaft‘“ [31], ins Gericht zu gehen. Antonius beantwortete diese Rede mit einer Schmährede, die Cicero die politischen Wirren der letzten zwei Jahrzehnte anhängte [32]. Der alte Konsular fasste daraufhin die zweite Philippica ab, in der er seinen ehemaligen amicus schonungslos persönlich anging. Jedoch hielt er diese Rede nie, sandte sie lediglich Atticus [33] zu und zog sich bis auf weiteres aus der Politik zurück, um sich einmal mehr der Philosophie zu widmen.

Unterdessen sorgte Antonius für eine Neuverlosung der Provinzen, die ihm Gallia Cisalpina, zugleich aber die Legionen aus der ihm ursprünglich zugeteilten Provinz Makedonien sicherte. Trotzdem stand Antonius unter Druck: Der Konflikt mit dem seit längerem auf der Bildfläche erschienenen Octavian [34] spitzte sich weiter zu; letztlich machte der Jüngling dank seines vom Adoptivvater übernommenen Namens und großzügiger finanzieller Versprechen dem Antonius gar zwei der makedonischen Legionen abspenstig, weswegen letzterer nach der Neuverlosung hastig gen Norden aufbrach. Als der dortige Statthalter Decimus Brutus [35] sich weigerte, dem Noch-Konsul die Provinz zu übergeben, und diese Weigerung öffentlich verkündete, setzte Antonius zu dessen Belagerung in Mutina an. Für Cicero hingegen schien das Verhalten des Decimus Brutus eine Art Startsignal zu erneuter politischer Aktivität zu sein. Am 20. Dezember – noch vor Amtsantritt der neuen Konsuln – hielt er vor dem Senat die dritte Philippica, mit der er den Grundstein seiner antoniusfeindlichen Politik der nächsten Monate legte und in der Tat den – mehrheitlich eigentlich caesarianischen [36] – Senat zu gegen Antonius gerichteten Maßnahmen bewegen konnte; noch am selben Tag sprach er in Phil. 4 über dasselbe Thema in einer contio. Cicero war es nicht nur gelungen, das Verhalten des Brutus, sondern auch das Octavians billigen zu lassen – womit er eine „fast unglaubliche Koalition zu schmieden“ [37] verstanden hatte. Doch dieser deutlichen Kriegspolitik so vorbehaltlos und konsequent zu folgen, waren die Senatoren nicht gewillt. Am 1. Januar 43 stellte der Konsular Q. Fufius Calenus [38] den Antrag, die Verständigung mit Antonius zu suchen und eine Gesandtschaft zu ihm zu schicken; Cicero wehrte sich gegen diesen Vorschlag in der fünften Philippischen Rede, der er mit Phil. 6 wiederum eine contio-Rede folgen ließ. Zwar wurde ebenfalls Anfang Januar Hirtius zu militärischen Schritten gegen seinen Amtsvorgänger bestimmt, gleichwohl konnte Cicero sich nicht so weitreichend durchsetzen wie im Dezember: Nach mehrtägiger Diskussion wurde eine Gesandtschaft beschlossen, der auch Ser. Sulpicius, anerkannter Jurist, Konsular und überdies entschiedener Fürsprecher des Unternehmens, angehören sollte. Daher bestanden in der Folgezeit kaum Möglichkeiten, weitere Schritte zu initiieren. Ciceros siebte Philippica stellte infolgedessen eher eine programmatische Rede dar, in der u.a. nochmals das Gesandtschaftsprojekt kritisiert wurde.

Anfang Februar wurde entgegen der ciceronischen Haltung nicht der Zustand des bellum, sondern lediglich des tumultus [39] beschlossen. Diesen Entschluss, aber auch das Ergebnis der Gesandtschaft sowie die zurückgekehrten Gesandten – Sulpicius hatte nicht einmal das Ziel lebend erreicht – griff der Konsular in Phil. 8 massiv an: Antonius hatte die Bedingungen des Senats rundweg abgelehnt, den Gesandten seine eigenen Vorstellungen einer Verhandlungsgrundlage mitgeteilt, ohne von diesen Widerspruch zu erhalten. Cicero wollte das Verhalten des Antonius als Affront verstanden wissen, drang aber nicht durch. Die Senatsmehrheit wünschte, auf Basis der Vorgaben des Antonius weiterzuverhandeln. Anderntags ging es dann um die Ehrungen, die der verstorbene Sulpicius zu erhalten habe. In dieser Debatte hielt Cicero Phil. 9. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Cicero, obgleich er zumindest in seiner subjektiven Wahrnehmung der führende, weil aktivste Mann im Senat war [40], mit zwei wichtigen Punkten nicht reüssieren können: Es blieb beim tumultus-Zustand – und Antonius war noch immer nicht zum hostis [41] erklärt worden. Gerade letzteres gehörte zu den zentralen Zielsetzungen Ciceros und war prinzipiell nicht völlig abwegig, denn „[hostis] ist jeder Feind des römischen Staates, der zum h[ostis] p[opuli] R[omani] erklärte landesverräterische Bürger so gut wie der fremde Feind“ [42].

3. Die neunte Philippica

3.1 Zur Stellung von Phil. 9 im Philippicae-Zyklus

Eine möglichst korrekte Einschätzung der Bedeutung der neunten Philippica erfordert auch einen Blick auf ihre Stellung im Gesamtwerk [43]. Dies wiederum macht Gedanken zur Gliederung des Philippiken-Zyklus nötig.

Fuhrmann nennt die Philippicaeein Drama in vierzehn Auftritten [44]. Er bleibt in der Periodisierung der Reden in diesem Bilde und teilt sie in „Akte“ ein [45]. Den ersten Akt bilden Phil. 1 und Phil. 2, da sie den Bruch zwischen Cicero und Antonius markieren. Phil. 3 und Phil. 4 stellen den zweiten Akt dar; in ihnen legt Cicero sein Programm nieder. Die Philippicae fünf bis neun drehen sich um das Unternehmen der Gesandtschaft, weswegen sie als dritter Akt betrachtet werden. Die Reden zehn und elf haben die Geschehnisse im östlichen Reichsteil zum Gegenstand, was sie zum vierten Akt macht. Der letzte Akt schließlich besteht aus Phil. 12, 13 und 14, denn hier geht es wieder um den Westen.

Einen anderen Ansatz bietet Hall, der die Philippicae in fünf Gruppen einteilt [46]. Auch bei ihm stellen die Philippiken eins und zwei als Zeugnisse des Bruchs zwischen den bisherigen politischen Freunden Cicero und Antonius den ersten Part des Zyklus dar. Den zweiten Abschnitt bilden jedoch Phil. 3, 4, 5 und 6. Dies findet seine Begründung zunächst in dem allen Reden gemeinsamen Gegenstand, den Senat zu Maßnahmen gegen Antonius und für Decimus Brutus und Octavian sowie (in Phil. 5 und 6) für Lepidus [47] zu bewegen. Dazu kommt ein kompositorischer Grund: Die Reden vier und sechs – als einzige im Philippicae-Zyklus – wurden jeweils vor einer contio gehalten, im unmittelbaren Anschluss an die jeweils vorausgehende Senatsrede. Da sie sich allesamt mit der Gesandtschaft befassen, werden die siebte, achte und neunte Philippica als die dritte Gruppe zusammengefasst. Dem folgen die zehnte und elfte Rede wegen des gemeinsamen Themas der östlichen Provinzen als vierte Gruppe. Den Schluss bildet die aus den letzten drei Reden bestehende fünfte Gruppe, die sich wieder mit den italischen Begebenheiten befasst.

Ausgehend von der Prämisse, dass Phil. 1 und 2 ursprünglich keine Philippiken waren und erst in der späteren Überlieferung ins Corpus der Philippicae geraten sind, also der Zyklus der Philippischen Reden streng genommen nur aus zwölf Reden – den heutigen Phil. 3 bis Phil. 14 – besteht [48], schlägt Stroh eine wiederum differierende Gliederung des Gesamtwerkes vor [49]. Demgemäß sind die als Phil. 1 und 2 überlieferten Reden als zwei zusammengehörige Reden unter dem Titel In Antonium zu fassen, nicht aber zu den Philippicae zu zählen. Die Gliederung der – nunmehr zwölf – Philippischen Reden sieht dann wie folgt aus: Phil. 3 und 4 stellen die Grundlegung des politischen Konzepts Ciceros dar. Danach folgen zwei Teilzyklen: Phil. 5 bis 9 als das Problem der Gesandtschaft behandelnder zweiter Teil des Corpus, Phil. 10 bis 14 als dritter und letzter Teil des Gesamtwerkes, welcher sich vorrangig mit militärischen Problemen auseinandersetzt.

Schon auf den ersten Blick wird eines ersichtlich: Alle genannten Gliederungsvorschläge sind sich einig, was die Position der neunten Philippica betrifft – sie steht am Ende eines Gliedes. Schon daraus erhellt, dass sie in gewisser Weise eine Zäsur darstellt und jedenfalls sehr bewusst auch aus kompositorischen Gründen ins Werk eingeflochten wurde. 

Die vorliegende Arbeit folgt nun Strohs Periodisierung. Nicht unbedingt, weil seine Sicht bezüglich Phil. 1 und 2 für glaubhaft gehalten wird (s. Anm. 48); Fuhrmann und Hall halten die beiden Reden zwar gegen Stroh für einen originären Bestandteil der Philippicae, einig sind sie mit ihm aber, dass die erste und zweite Philippische Rede eine zusammengehörige Periode bilden [50]. Fuhrmann und Hall muss überdies eines zugute gehalten werden: Phil. 10 und 11 als ein Glied des Zyklus zu erfassen, ist durchaus nachvollziehbar und somit attraktiv. Nicht einleuchten will hingegen Halls Zusammenfassung der Reden drei, vier, fünf und sechs. Aufs Ganze betrachtet, entfaltet die auf die innere Konsistenz des Corpus gerichtete Argumentation Strohs, die in den Kleinzyklen Phil. 5-9 und Phil. 10-14 jeweils eine klare Symmetrie identifiziert [51], so eine größere Überzeugungskraft [52]. Der Ansatz Strohs ist nicht zuletzt für die Position der neunten Philippica bedeutsam. Im Gegensatz zu den übrigen Vorschlägen vertieft Stroh diesen Punkt: Die neunte Philippica handelt von der Ehrung des Ser. Sulpicius Rufus. Die vierzehnte Philippische Rede befasst sich mit Ehrungen für die gefallenen Soldaten der legio Martia. Damit hat Cicero bewusst Parallelen gezogen [53]. Fuhrmanns Wort, wonach kein Teil verrückt werden könne, ohne negative Folgen für das Werk zu zeitigen [54], gewinnt eingedenk solcher Überlegungen zusätzlich an Gewicht. Somit ist klar, dass der neunten Philippica eine unwiderlegbar wichtige, „äußere“ Rolle im Aufbau der Philippischen Reden zukommt. Der „inneren“ Bedeutung wird in den nächsten Kapiteln nachgegangen.

3.2 Inhaltlicher Abriss der neunten Philippica [55]

Cicero beginnt seine Senatsrede mit der Bemerkung, man hätte es lieber gesehen, Servius Sulpicius Rufus persönlich danken zu können als über das Ob und Wie einer Ehrung für den verstorbenen Sulpicius beratschlagen zu müssen. Wegen seiner Erfahrung und Weisheit hätte Sulpicius zweifellos gute Nachrichten mitgebracht, wäre er denn zum Ziele gelangt und auch zurückgekehrt. Dem Verschiedenen müsse nun gerechterweise aber eine Ehrung zukommen, habe er doch um seinen schwer angeschlagenen Gesundheitszustand gewusst und gleichwohl die ihm aufgetragene Mission um des Gemeinwesens willen nicht ausgeschlagen. 

Dieser Eröffnung folgt ein kurzes Résumé des bisherigen Standes der Debatte. Ciceros Widerspruch wird hervorgerufen durch den Beitrag des Servilius [56], nach dessen Meinung die Todesart den Servius Sulpicius Rufus nicht für eine Ehrenstatue qualifiziere. Unter Verwendung von exempla führt Cicero aus, dass dies jedoch ein falscher Maßstab sei. Bei der Gewährung von Ehrenmälern gehe es nicht um die Art des Todes, sondern darum, ob das Leben im Einsatz für das Gemeinwesen gegeben worden sei. Diesbezüglich könne es im Fall des Servius Sulpicius Rufus keine zwei Meinungen geben: Sein Tod sei Folge der um der res publica willen übernommenen Gesandtschaft gewesen.

Dem Antonius sei die Ankunft des Sulpicius ein Dorn im Auge gewesen. Umso erfreuter sei er, dem Senat zum Hohn, über dessen Tod gewesen. Als Ursache der Gesandtschaft sei Antonius somit gleichsam Ursache des Dahinscheidens des Sulpicius gewesen. Damit würde eine Statue auch die Haltung des Senates bezüglich des von Antonius begonnenen Krieges deutlich zutage bringen. 

Im Anschluss hieran erinnert Cicero, dass es letztlich doch der Senat gewesen sei, der Servius Sulpicius Rufus zur Übernahme der Gesandtschaft gedrängt habe – gewiss in ehrbarer Absicht und in der Hoffnung auf die außerordentlichen Fähigkeiten dieses Mannes, aber doch mit tödlichem Ausgang für diesen. Als Sulpicius, der sich seinem Wesen entsprechend dem Willen des Senates gebeugt habe, abgereist sei, habe er bereits eine negative Vorahnung geäußert.

Der ehrbare, fähige, zuverlässige und charakterfeste Sulpicius, für dessen glanzvolles Leben es genügend dauerhafte Zeugnisse gebe, verdiene nun Wiedergutmachung und Dank für sein Opfer. Nicht zuletzt schulde man aber auch dem wohlgeratenen, in Trauer befindlichen Sohne des Sulpicius die Errichtung eines Denkmals, welches der einzig denkbare Trost für den jüngeren Sulpicius [57] sei.

Dem Charakter des Servius Sulpicius Rufus entspreche nun keine goldene Reiterstatue, sondern eine schlichtere. Dieser Vorschlag widerspreche dem des Servilius nicht, sondern werde vielmehr von diesem gestützt. Servilius habe sich für ein Staatsbegräbnis und eine vom Staat geschenkte Grabstätte ausgesprochen. Dies sei aber die höchste denkbare Ehre von Staats wegen [58]. Die höhere Ehrung beinhalte gleichsam automatisch die geringere. Zudem erinnerten diese Ehrungen, wenn sie denn gewährt würden, in gleicher Weise auch dauerhaft an die Unehrenhaftigkeit des Antonius.

Abschließend stellt Cicero nun seinen Antrag: Dem Servius Sulpicius Rufus solle ein Denkmal errichtet werden, worum seinen Nachfahren Platz für Spiele gewährt werde. Er solle so ehren- und glanzvoll als möglich bestattet werden. Die Grabstätte sei vom Gemeinwesen zu stellen und solle fortan die Familiengrablege sein. 

3.3 Schematische Übersicht über die neunte Philippica

Um nach dieser Inhaltswiedergabe einen systematischeren Überblick über Ciceros neunte Philippica zu erhalten, wird in diesem Kapitel eine schematische Gliederung der Rede vorgenommen [59]. Selbstverständlich ist bei einem solchen Schema immer zu bedenken, dass es – trotz noch nicht durchgeführter Interpretation – immer schon ein gewisses (Vor-)Verständnis enthält. Um dieser Gefahr so gut als möglich zu entgehen, ist diese Arbeit bemüht, die Gliederung lediglich an formal-inhaltlichen Aspekten zu orientieren, die nicht zwingend mit den tieferliegenden Intentionen Ciceros übereinstimmen. Das hier vorgeschlagene Schema gestaltet sich folgendermaßen:

I. Prooemium: Anlass der Rede – der Tod des Servius Sulpicius Rufus (1-2) 

II. Hauptteil (3-15a): 

a) Widerlegung des Servilius durch exempla (3-5a)

b) Pflichtbewusstsein und causa mortis des todkranken Servius Sulpicius Rufus (5b-9)

c) Totenpreisung („laudatio funebris“) (10-12) 

d) Angemessene Ehrungen für Servius Sulpicius Rufus (13-15a) 

III. Schluss: Antrag auf umfangreiche Ehrungen für Servius Sulpicius Rufus (15b-17) 

3.4 Interpretation der neunten Philippica

Cicero steigt in für ihn charakteristischer Weise in die Rede ein, indem er sofort mitten im Thema steht und zugleich für eine entsprechende emotionale Grundstimmung sorgt [60]: „Vellem di immortales fecissent, patres conscripti, ut vivo potius Ser. Sulpicio gratias ageremusquam honores mortuo quaereremus [61]. Diese tragende Gefühlslage, die Römisch sofort an eine laudatio funebris erinnert [62], weist den Weg für die weitere stilistische Gestaltung der Rede. Während in den übrigen Philippicae kurze Satzperioden vorherrschen, um die Dringlichkeit der Lage zu unterstreichen, werden in Phil. 9 vermehrt längere Perioden verwendet, welche im übrigen Zyklus nur zu besonderen Hervorhebungen dienen [63].

Auch in den folgenden Sätzen verliert Cicero sich nicht im Allgemeinen, sondern stellt die Bedeutung des Sulpicius für Senat und Republik, mit dem Parallelismus „aetate illis [den Mitgesandten [64]] anteiret, sapientia omnibus [65] aber gerade auch für die Gesandtschaft zu Antonius heraus. Dass der schwerkranke Sulpicius trotz Todesgewissheit den Auftrag des Senates übernahm [66], qualifiziere ihn für Ehrungen durch den Senat [67]. „Damit sind die Hauptmotive der Rede angetönt“ [68].

Nun kommt Cicero auf die Problematik dieser Ehrungen zu sprechen: Es ist umstritten, welche Ehrungen dem verstorbenen Konsular gewährt werden sollten. Konkret wendet er sich gegen seinen Vorredner Servilius, wobei er es geschickt versteht, zunächst dessen eigentlichen Antrag zu umgehen und nur darüber zu sprechen, was dieser abgelehnt hatte [69]. Offenbar war Servilius der Meinung, eine Statue auf den rostra [70] stünde nur einem Gesandten zu, „qui ferro esset in legatione interfectus [71]. Dem widerspricht Cicero. Zur Veranschaulichung seiner Meinung zieht er zwei exempla der maiores heran: einerseits die Hinrichtung vierer römischer Gesandter [72] durch den Veienterkönig Lars Tolumnius [73] im Jahre 439 v. Chr., andererseits die Ermordung des Gnaeus Octavius im Jahre 163 v. Chr. durch einen Griechen namens Leptines [74]. Warum gerade diese Beispiele? Von der ‚formalen‘ Seite der Verwendung von exempla betrachtet, lässt sich dies folgendermaßen erklären: Ältere exempla verfügen über die deutlich höhere auctoritas [75], jüngere haften dafür etwas besser im kollektiven Gedächtnis [76]. Cicero hätte mit seiner Auswahl beide Vorzüge vereint. Jedoch ist auffällig, dass diese exempla dem Publius Servilius recht zu geben scheinen [77]. Cicero baut hier nun eine geschickte Argumentation auf, indem er es sich zunutze macht, dass der mos maiorum eine hohe auctoritas besaß und demzufolge stets ein starkes Argument darstellte, allerdings nirgends kodifiziert war [78]. So kann er zu der Auslegung gelangen, die maiores hätten bei der Frage nach den angemessenen Ehrungen für verstorbene Gesandte stets die causa mortis, nicht aber das genus mortis bedacht, und folgern: „non igitur exempla maiorum quaerenda, sed consilium est eorum, a quo ipsa exempla nata sunt, explicandum [79]. Das genus mortis ist in beiden Fällen klar: ein gewaltsamer Tod. Die causa mortis sei aber, dass sowohl die vier von Tolumnius Getöteten als auch Octavius „ob rem publicam“ gestorben seien [80]. Zudem habe im Falle des Octavius niemand ahnen können, dass sein Einsatz tödlich enden würde, handelte es sich im Grunde doch um eine Routinemission [81]. Servius Sulpicius Rufus seinerseits sei zwar nicht eines gewaltsamen Todes gestorben. Seine causa mortis sei aber die Gesandtschaft und demnach (von Cicero hier nicht expliziert, aber als zwingende, logische Konsequenz durchschimmernd) ebenfalls der Einsatz „ob rem publicam“ gewesen [82] – zumal Sulpicius angesichts seines Gesundheitszustandes kaum Hoffnung auf eine Heimkehr hegen konnte [83]. Cicero breitet diese Argumentation weiter aus. Hätte der verschiedene Konsular sich Ruhe gegönnt, hätte er noch leben können. Denn einerseits hatte er zuhause eine liebevolle Familie – Sohn und Gattin des Sulpicius werden hier eingeführt als optimus filius und fidelissima coniux [84] – , andererseits hätte es unterwegs nicht an Gelegenheiten gemangelt, sich zu schonen, denn seiner dignitas [85] entsprechend seien ihm viele Türen offen gestanden. Dennoch zog Servius Sulpicius Rufus es vor, sich der auctoritas des Senates zu beugen [86], denn: „maluit in maximo rei publicae discrimine emori quam minus, quam potuisset, videri rei publicae profuisse [87]. Cicero lobt diese constantia des Toten; mit einem aus drei Partizipien gebildeten Asyndeton [88] unterstreicht er dessen Entschlossenheit und Eilfertigkeit bei der Ausübung seiner Aufgabe [89].

Dies stellt zugleich die Überleitung zu Antonius dar. Dieser sei „maxime perturbatus“ gewesen ob des Kommens des Sulpicius Rufus [90]. Denn der Konsular führte nicht nur einen Auftrag des Senates aus, sondern überdies war dieser Auftrag maßgeblich durch seine eigene auctoritas und sententia zustande gekommen – die Reaktion des Antonius ermöglicht, die Bedeutung des Ser. Sulpicius Rufus weiter herauszustellen. Dass Antonius sich nun über dessen Tod in höchstem Maße erfreut – man könnte fast schon verstehen: schadenfroh – zeigte und damit seinen Hass auf den Senat ausdrückte, rundet endlich die Argumentation der vorhergehenden Paragraphen ab und verdeutlicht, wohin sie führen sollte: Wenn die von Tolumnius und Leptines Ermordeten „ob rem publicam“ gestorben sind und dasselbe auf Sulpicius zutrifft, ist Antonius damit außerhalb des Gemeinwesens gestellt; darüber hinaus hasst er den Senat – er ist der Feind, der hostis [91]. Dies wird umso heikler, als Antonius damit zugleich in eine Reihe mit Tolumnius gestellt wird, welcher aus römischer Sicht ein tyrannus war. „Wer in Rom von dieser Tat [des Tolumnius] hört, denkt an Tyrannis und Brutalität“ [92]. Antonius aber als Tyrannen darzustellen, ist elementarer Bestandteil der ciceronischen Politik [93].

Mehr aber noch: Cicero will Sulpicius als Gegenentwurf zu Antonius, als ‚echten Römer‘ zeichnen [94]. Dies wird umso klarer, wenn man bedenkt, dass Antonius sich laut Cicero „insolenter“ über den Tod des Sulpicius gefreut habe – wider die Gewohnheit! Die conclusio Ciceros (ausgedrückt durch „igitur“) aus diesen Darstellungen: „non igitur magis Leptines Octavium nec Veientium rex eos, quos modo nominavi, quam Ser. Sulpicium occidit Antonius [95]. Denn niemand anderes als Antonius war die „causa mortis“ [96]. Cicero bleibt ganz auf dieser Linie, wenn er nun einen ersten spezifischen [97] Grund angibt, warum ein Denkmal für Sulpicius angesichts des bisher Dargelegten vonnöten sei: Es werde die Meinung des Senates bezüglich dieses Krieges („de hoc bello iudicium senatus“) der Nachwelt vor Augen stellen und die Härte des Krieges bezeugen („testis bellum tam grave fuisse“) [98]; es „ist Zeitdokument“ [99]. Dabei verwendet der Redner gezielt den Begriff bellum – obgleich bislang nach wie vor der Zustand des tumultus bestand, das bellum noch immer nicht erklärt war [100].

Diese gegen Antonius gerichtete Argumentation war nun, wenn auch in einigen Details recht subtil, verständlich ausgebreitet. „Ciceros Ziel mußte in seiner Rede aber sein, den Senat, so wie er vor ihm saß, für die Ehrung des Sulpicius zu gewinnen“ [101]. Die bisherigen Darlegungen mochten noch so klar sein, dies führte – zumal bei einem mehrheitlich caesarianischen Senat (s.o. Kap. 2) – nicht zwingend zu einem Beschluss in Ciceros Sinne. Daher flicht Cicero an dieser Stelle den Senat als das Gremium, das die Gesandtschaft beschlossen hatte, ein und hebt die daraus resultierende Mitschuld der Senatoren am Tode des Sulpicius hervor; ein auf den ersten Blick widersprüchliches Vorgehen, aus den eben genannten Gründen aber höchst zweckmäßig [102]. Selbstverständlich weiß er, dass er die gravitas des Senates berücksichtigen muss [103]. Dies tut er auf zweierlei Weise. Zunächst äußert er, wie unangenehm es ihm ist, die Schuld des Senates auszusprechen: „grave dictu est, sed dicendum tamen [104]. Sodann enthebt er den Senat vom Verdacht der Grausamkeit, wobei er die rhetorische Frage einschiebt: „quid enim minus in hunc ordinem convenit? [105] Stattdessen unterstellt er dem Senat nur die besten Absichten, als dieser die offensichtliche Krankheit und die darum geäußerten Bedenken des Servius Sulpicius ignoriert und den Juristen doch zur Übernahme der Mission gedrängt hatte, denn die Versammlung habe zweifelsohne auf die auctoritas und die sapientia des Sulpicius gebaut. Dies ändere aber nichts daran, dass das ehrwürdige Gremium gegenüber dem Verblichenen Abbitte zu leisten habe [106]. In gewisser Weise ist Ciceros Argumentation hier perfide. Ist es nicht letzten Endes konsequent, wenn der Senat den, wie aus Phil. 9,7 hervorgeht [107], vehementen Fürsprecher der Mission zur Ausführung dieser Aufgabe bestimmt? Andererseits ist dieses Vorgehen Ciceros wiederum in sich stimmig und zweckmäßig: Er kann den Senat so berühren (und vielleicht auch ein wenig beschämen) [108] – und zugleich zeichnet er Sulpicius erneut als pflichtgetreuen Patrioten und hält damit das Gegenbild zu Antonius aufrecht.

Dies wird gerade auch in den folgenden Passagen evident, die einem Nekrolog gleichen [109]. Das Bild des Sulpicius wirkt „bereits statuarisch“ [110]: Cicero lobt die gravitas, die constantia, die fides [111], die praestans in re publica tuenda cura und die prudentia des verstorbenen Senators [112] sowie seine großen Fähigkeiten in der Jurisprudenz – v.a. sei Sulpicius kein kleinlicher Paragraphenreiter, sondern stets auf iustitia, facilitas und aequitas [113] bedacht gewesen; der Redner geht so weit, zu behaupten, dass Sulpicius allen anderen zeitgenössischen und früheren Rechtsexperten zusammen überlegen gewesen sei [114]. Daraus folgert Cicero, dass ein Denkmal zum Andenken an das Leben, die vita gloriosa des Servius Sulpicius nicht notwendig sei, dergleichen gebe es bereits genug. Woran es fehle, sei ein dauerhaftes Andenken an den Opfertod des Juristen. Dieses werde nicht nur, wie Cicero es vom Senat gefordert hatte, dem Toten Unsterblichkeit (immortalitas) verleihen [115], sondern sei – und hier schlägt Cicero elegant wieder den Bogen zur moralischen Verpflichtung des Senates – zugleich ein Dankeszeichen des Senates („monimentum grati senatus“). Ein geniales Argument: Der Senat „beschließt diese Ehrung also sich selbst und dem eigenen Ansehen zuliebe“ [116].

Dem schiebt der Konsular aber eine weitere Begründung nach, weswegen der Senat moralisch verpflichtet sei, dem verschiedenen Gesandten diese Ehrung zu gewähren. Man sei nämlich auch dem jüngeren Ser. Sulpicius Rufus, dem Sohn des Verstorbenen [117], trotz seiner Abwesenheit verpflichtet. Man müsse dessen Ruf (fama) berücksichtigen; ein Ehrenmal wäre ein deutliches Zeichen, dass der Sohn seinen Vater angemessen geehrt habe. Und weiter: Ein solches Denkmal sei das einzig denkbare Mittel, das dem jungen Mann ein wenig Trost spenden könne [118]. Cicero verweist hier mit Nachdruck auf einen zentralen, römischen Wert: die pietas [119]; somit ein gewichtiges Argument, dem sich zu entziehen den Senatoren schwer fallen würde. Zugleich nutzt Cicero auch diesen Abschnitt zur Lobpreisung des Sulpicius, indem er dessen Sohn als das herrlichste Denkmal (in der geschliffenen Formulierung „nullum monumentum clarius“) der römischen Wesensart des Vaters bezeichnet und ihn ausdrücklich als Abbild seiner mores [120], seiner virtus [121], seiner constantia, seiner pietas und seines ingenium beschreibt [122] – durch die Formulierung des Abbildes zeichnen diese Werte allesamt mehr den Vater als den Sohn aus, was jenen weiterhin als Gegenentwurf zu Antonius erscheinen lässt.

An diese Stilisierung des verblichenen Sulpicius knüpft Cicero auch im folgenden Abschnitt an. Er tritt hier für ein eher schlichtes, nämlich ehernes Standbild anstelle einer vergoldeten Reiterstatue als dem toten Konsular angemessen ein. Er begründet dies damit, dass Sulpicius die Selbstbeherrschung bzw. das Maßhalten der Vorfahren sehr geschätzt habe („maiorum continentiam diligebat“), während er der wenig sparsamen Lebensweise der Zeitgenossen kritisch gegenübergestanden habe („huius saeculi insolentiam vituperabat“) [123]. Spätestens an dieser Stelle hat Cicero aus Servius Sulpicius Rufus ein exemplum konstruiert, indem er „ihn ganz nah an die Vorbildlichkeit der maiores [124] heranrückt [125]. Um diesen Vorschlag glaubhafter zu machen bzw. um ihn nicht allzu offensichtlich als propagandistisches Mittel erscheinen zu lassen, greift Cicero zu einem Kniff: Schon früher hatte er sich als enger Freund des Sulpicius eingeführt. Darauf kommt er nun zurück, was den Zuhörern den Eindruck vermittelt, Cicero würde in der Tat die Denkweise des Toten wiedergeben. Damit hierüber aber ganz sicher kein Zweifel aufkommt, leitet der Redner seinen Vorschlag direkt aus der auctoritas des Sulpicius ab („ex eius auctoritate“) [126]. An hier untersuchter Stelle macht Cicero sich möglicherweise ganz bewusst die Ähnlichkeit seiner Rede mit einer laudatio funebris zunutze, denn diese wird „geleistet von dem, der nun in Rechte und Pflichten des Verstorbenen eintritt“ [127]: Indem er suggeriert, er sei – zumindest ein Stück weit – der Rechtsnachfolger des Sulpicius, wird sein „ex eius auctoritate“ vorgetragener Antrag noch überzeugender und verbindlicher. Dies wird gestützt durch den Befund, dass die laudatio funebris vereinzelt tatsächlich politisches Kampfmittel sein konnte [128].

Cicero wendet sich nun dem Antrag seines Vorredner Servilius zu – bedenkt man seine bisherige Argumentation, so vollzieht er diese Wendung wohl in der Ansicht, „mit seinem Antrag alle Guten zu vertreten“ [129]. Jetzt erst sagt Cicero, was Servilius beantragt hatte: ein vom Gemeinwesen gestiftetes Grab [130]. Der Redner hält dies für widersinnig: Eine öffentliche Grablege sei die höchste Ehre, die einem Verstorbenen zuteil werden könne. Die folglich niedrigere Ehre, eine Statue, abzulehnen, sei widersprüchlich. Cicero dreht dies zu seinen Gunsten: Er versucht, nachzuweisen, dass sein Antrag von dem des Servilius zwangsläufig („necesse“) gestützt werde [131]. Wieder trickst Cicero ein wenig: „sed statuae intereunt tempestate, vi, vetustate [132]. Der Erdboden dagegen „nulla vi moveri neque deleri potest [133]. Der Konsular scheint sich nun seinerseits in einen Widerspruch zu verwickeln – die Vergänglichkeit von Standbildern fügt sich nicht zur immortalitas, die sie laut Phil. 9,10 begründen [134]. Diese Widersprüchlichkeit löst sich aber leicht auf. „[E]s ist also eine Verhältnismäßigkeit, die hier hergestellt wird, wobei für Menschenwerk geäußerte Wertungen im Hinblick auf Naturgegebenheiten relativiert werden müssen“ [135]. Cicero weist die Grabstätte deswegen nicht zurück; vielmehr folgert er („igitur“), dass sein Antrag dem Servius Sulpicius ebenfalls („etiam is vir“) gewährt werden solle, denn man müsse ihm jede verdiente Ehre zukommen lassen (elegant formuliert mit der doppelten Verneinung „cui [gemeint ist Sulpicius] nullus honos tribui non debitus potest“) [136]. Die beiden Anträge zu verbinden, ist ein kluger Schachzug; die Wahrscheinlichkeit, dass jemand dagegen vorgeht, nur gering [137]. Gleichwohl zertrümmert Cicero hier alle Zweifel darüber, was der reale, politische Zweck der Statue sein würde: Es würde an die Abweisung der Senatsgesandtschaft durch Antonius erinnern. Und: „notetur etiam M. Antoni nefarium bellum gerentis scelerata audacia [138]. Die tiefere Aussage dieses Satzes: Antonius habe sich am Gemeinwesen vergangen und ist somit der Feind [139].

Nun formuliert der Konsular seinen Antrag [140]. Auch hier lässt er es sich nicht entgehen, Sulpicius als beispielhaft darzustellen, indem er dessen Leben als sehr ehrwürdig und tugendhaft („sanctissime honestissimeque“) lobt, „in qua saepe magno usui rei publicae Ser. Sulpicius et privatus et in magistratibus fuerit [141]; Sulpicius habe sich um das Gemeinwesen verdient gemacht („de re publica meritus“). Vor allem aber folgt Cicero konsequent seiner vorangegangen Argumentation und fordert sowohl ein ehernes Standbild als auch eine Bestattung, wobei das Grab fortan der ganzen Familie als Grablege dienen sollte. Dabei sollte diese – laut Cicero – höchste Ehre des Begräbnisses sehr großzügig gestaltet sein; die dafür zuständigen Aedilen sollten in diesem Falle auf ihre Aufsicht über den Luxus bei Begräbnissen verzichten. Das – unvergoldete und pferdelose – Standbild sollte auf die rostra gestellt werden, wobei auf dem Sockel der Todesgrund: „ob rem publicam“ festgehalten werden sollte [142].

Cicero folgt in dieser Rede – trotz des traurigen Grundtones – also ganz seinem Ziel, Antonius zum hostis und die Auseinandersetzung mit ihm zum bellum erklären zu lassen [143]. Besonders die Statue ist ein wichtiges Mittel: Sie sollte an den Grund des Todes des Sulpicius erinnern und dabei im politischen Zentrum der Stadt stehen, auf dem Forum [144], wo sie bei Volksversammlungen sichtbar war, in die Argumentation jederzeit einbezogen und so ein exemplum werden konnte [145].

4. Fazit 

Eingangs stellte sich die Frage, ob die Einschätzung der neunten Philippischen Rede als ein rührseliges, aber eher harmloses Stück berechtigt sei. Wird, wie in Kapitel 3.3, versucht, eine Gliederung der neunten Philippica anhand formal-inhaltlicher Aspekte vorzunehmen, scheint ein solches Urteil nachvollziehbar. Auch bei Heranziehung statistischer Auswertungen wird der Eindruck erweckt, Phil. 9 sei nicht allzu aussagekräftig: Delaunois kann das Motiv „Antoine le mauvais“ lediglich viermal ausmachen [146]. Können solche Befunde einer näheren Untersuchung standhalten? Ein erster Blick auf den historischen Kontext zeigt, dass die Rede durchaus ihren Hintergrund hatte. Zu diesem Auftritt Ciceros kam es zwar nicht mit absolut zwingender Notwendigkeit [147], aber auch nicht ohne eine gewisse Folgerichtigkeit.

Freilich ist dies kein hinreichendes Argument. Aus diesem Grund wurde in Kapitel 3.1 der kompositorische Gesichtspunkt, welche Stellung die neunte Philippica im Gesamtzyklus der Philippiken einnimmt, erörtert. Diese Stellung erwies sich als nicht beliebig. Die neunte Philippica stellt in der Tat eine Zäsur dar – eine Bedeutung, die ihr in allen diskutierten Versuchen, das Corpus der Philippicae zu periodisieren, in gleicher Weise zukommt. Um etwaige Missverständnisse zu vermeiden, muss aber bedacht werden, im Hinblick worauf sie eine Zäsur darstellt: Phil. 9 beendet einen Teilzyklus im Gesamtkorpus; sie bedeutet eine Wendung von einem Thema hin zu einem anderen. Eine Änderung der Zielsetzungen oder Mittel der ciceronischen Politik stellt sie nicht dar. Mithin handelt es sich, dies lässt sich daran bereits ablesen, um keine rein programmatische, sondern um eine durchaus zweckgebundene Rede.

Doch könnte ein solcher Zweck letztlich von eher untergeordneter Bedeutung sein. Selbst bei oberflächlicher Lektüre müsste eines jedoch auffallen: die Bemühung, den Tod des Sulpicius als ein Opfer „ob rem publicam“ zu stilisieren. Tatsächlich bleibt Cicero auch in der neunten Philippica auf der üblichen programmatischen Linie dieses Redenzyklus: Antonius ist der Feind des Gemeinwesens; wer gegen Antonius vorgeht, kämpft für die res publica [148]. Wie äußert sich dies konkret in Phil. 9? Bevor diese Frage beantwortet wird, muss eines vorweg geschickt werden: Aufrichtige Trauer sollte Cicero nicht abgesprochen werden [149]. Sulpicius und er waren befreundet; „[n]ach den Iden des März unterstützte [Sulpicius] die Politik Ciceros“ [150]. Gerade hieraus leitet sich jedoch möglicherweise ab, weshalb Cicero die Frage der Ehrungen für den verstorbenen Ser. Sulpicius mit den Zielen seiner antoniusfeindlichen Politik verband: Er konnte sich vielleicht mit dem Gedanken trösten, dass der Verblichene dies gutgeheißen hätte. Dies nahm ihm die Skrupel, Sulpicius als Musterrömer zu zeichnen, ihn in ein exemplum zu verwandeln und den maiores nahezu gleichzustellen. Dies ermöglicht ein im Vergleich zu den übrigen Philippicae sehr viel subtileres Vorgehen: Antonius wird selten direkt und ausdrücklich angegriffen [151]. Vielmehr zeichnet Cicero ein – idealisiertes [152] – Gegenbild in Person des toten Konsulars, das umso deutlicher die unrepublikanische Gesinnung des Antonius herausstellen sollte [153]. In geschickt gewundenen Gedankengängen weist Cicero den Antonius als den Mörder des Sulpicius aus – und geniert sich zugleich nicht, trotz des noch immer bestehenden tumultus-Zustandes immer wieder den Begriff bellum zu verwenden, womit er zwar (dies sollte gerechterweise erwähnt werden) letztlich de iure falsch lag, doch de facto den realen Gegebenheiten wohl näher kam als die Senatsmehrheit [154].

Wenn Cicero den Senat mit dieser Rhetorik überzeugen konnte und dem Sulpicius eine Statue errichtet würde, so würde, das war Cicero klar und sein Streben, dieser Erfolg im wahrsten Wortsinne in Stein gemeißelt stehen – umso deutlicher, als Cicero in Phil. 9,16 ausdrücklich darauf besteht, die causa mortis auf dem Sockel zu verewigen. Wenn dieser Antrag also durchging – und er ging durch [155] –, so bedeutete dies, das hat Hall völlig korrekt erkannt, „a moral pronouncement about the conflict as a whole [156] seitens des Senates. Man könnte sagen: „Die Statue auf dem Forum in Rom erhebt Anklage gegen einen Staatsfeind“ [157]. Wie das? Wie oben bereits gesagt, war eine solche Statue im politischen Zentrum stets sichtbar. Ein Redner brauchte nur das exemplum des Sulpicius erwähnen – und das Auditorium konnte einen Blick auf dessen Standbild werfen. Mehr noch: Der Redner konnte gestisch auf die Statue weisen oder sich ihr gar direkt zuwenden. Eine solche Inszenierung hatte hohes Gewicht. Solch eine Statue besaß also enormen realpolitischen Wert [158]. Diese Wirkmächtigkeit liegt in der auctoritas der maiores, welche auf dem Forum statuarisch dargestellt, gleichsam symbolisch anwesend sind, begründet [159].

Was hat es vor diesem Hintergrund mit dem zusätzlichen Antrag auf eine Beisetzung von Staats wegen auf sich? Simpel gesagt, war dieser Antrag zweckmäßig, da dadurch Ciceros eigener mit höherer Wahrscheinlichkeit angenommen werden würde [160]. Präziser ist aber vielleicht diese Einschätzung: Der Antrag des Servilius stand nicht in zwingendem Widerspruch zu Ciceros Vorstellungen. Zudem ist gut vorstellbar, dass Cicero seinem amicus Sulpicius – rein menschlich – eine solche Ehrung gönnte. Da sie sich zudem gut in seine Argumentation einbauen ließ, war eine Einbeziehung nur konsequent. Zumal noch ein letzter Aspekt zu bedenken ist: Da die Grabstätte außerhalb der Stadt liegen würde [161], würde sie langfristig keine politische Bedeutsamkeit wie eine Statue haben. Folgt man aber Ciceros Argumentation, wonach eine Bestattung die höchste von Staats wegen zu verabschiedende Ehrung darstellt, würde eine staatlich gestiftete Beisetzung des Sulpicius den Aspekt seines Todes „ob rem publicam“ weiter unterstreichen – kurzfristig konnte diese Ehrung also ebenfalls ein politisch bedeutsames Symbol darstellen.

Unter dem Strich heißt dies: So sehr sich der Senat weigern mochte, Antonius formell den Krieg oder ihn zum hostis populi Romani zu erklären – mit der Annahme des von Cicero in Phil. 9 vorgeschlagenen Antrags wurden diese beiden Ziele des alten Konsulars faktisch von den Senatoren erfüllt – „ein voller Erfolg für Cicero“ [162]. Angesichts eines solchen Befundes kann die Behandlung der neunten Philippica in der Forschung nicht anders als stiefmütterlich genannt werden. Es ist nicht ersichtlich, weswegen bspw. Fuhrmann und Hall dieser Rede eine lediglich untergeordnete Rolle zuweisen [163]. Auch Gelzer entgeht die Bedeutung der neunten Philippica gänzlich; mehr noch: Cicerokritiker durch und durch, erfasst er nicht nur nicht den Sinn dieser Rede, sondern kommt zudem nicht umhin, den Redner zu tadeln [164]bei einem Historiker seines Formats schwer begreiflich, weil in dieser Form unverhältnismäßig.

Die vorliegende Arbeit konnte hoffentlich zeigen, dass eine solche Marginalisierung der neunten Philippischen Rede unberechtigt ist. Die neunte Philippica war eine Ehrung des verstorbenen Konsulars Ser. Sulpicius Rufus – aber zugleich ein wichtiges Mittel im Kampf gegen Antonius und für die res publica [165]. Die Forschung muss sich deswegen nun nicht auf Phil. 9 stürzen und haarklein sezieren. Doch auch bei quantitativ knapper Behandlung dieser Rede wäre eine angemessene Beurteilung ihrer Bedeutung wünschenswert. Ein gutes Beispiel gibt ein Großer des Fachs, Ronald Syme, der, obgleich er wie Gelzer ein Kritiker Ciceros ist und obgleich er die neunte Philippica nur denkbar knapp in einem Satz abhandelt, nichtsdestotrotz zu ihrem eigentlichen Sinn vordringt [166].

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Syme, Ronald: Die Römische Revolution. Machtkämpfe im antiken Rom. Grundlegend revidierte und erstmals vollständige Neuausgabe, hrsg. v. Christoph Selzer u. Uwe Walter. Stuttgart 32006.

Anmerkungen

  • [1]

     Der nachfolgende Aufsatz entstand als Hauptseminararbeit, die für die Publikation überarbeitet wurde. Sie mag immer noch unter der einen oder anderen ‚Kinderkrankheit‘ leiden, doch fällt dies hoffentlich nicht schwer ins Gewicht. – Mein Dank gilt meinen althistorischen akademischen Lehrern Prof. Dr. Eckart Olshausen und Prof. Dr. Holger Sonnabend.

  • [2]

     Klingner, Friedrich: Cicero. In: Ders.: Römische Geisteswelt. Essays zur lateinischen Literatur, hrsg. v. Karl Büchner. Stuttgart 51979, 110-159, hier 110; Radke, Gerhard: Zugang zu Cicero. In: Ders. (Hrsg.): Cicero, ein Mensch seiner Zeit. Acht Vorträge zu einem geistesgeschichtlichen Phänomen. Berlin 1968, 5-9, hier 5; Stroh, Wilfried: Cicero. Redner, Staatsmann, Philosoph. München 2008, 7.

  • [3]

     Exzellente Überblicke über das Gesamtwerk oder wesentliche Teile davon bieten bspw.: Büchner, Karl/Gelzer, Matthias/Kroll, Wilhelm/Philippson, Robert: M. Tullius Cicero der Redner. In: RE VII A1, Nr. 29, 827-1274; Büchner, Karl: Studien zur römischen Literatur. Band II: Cicero. Wiesbaden 1962; Büchner, Karl (Hrsg.): Das neue Cicerobild (Wege der Forschung XXVII). Darmstadt 1971; Klingner: Cicero, passim; Leonhardt, Jürgen: Cicero als Redner und Schriftsteller. In: DNP 2, 1196-1202; May, James (Hrsg.): Brill’s Companion to Cicero. Oratory and Rhetoric. Leiden/Boston/Köln 2002; Radke, Gerhard (Hrsg.): Cicero, ein Mensch seiner Zeit. Acht Vorträge zu einem geistesgeschichtlichen Phänomen. Berlin 1968; Stroh: Cicero, passim.

  • [4]

     Klingner: Cicero, 111; Stroh: Cicero, 8; daher auch der bescheidene Titel einer der bekanntesten Cicero-Biographien: Gelzer, Matthias: Cicero. Ein biographischer Versuch. Wiesbaden 1969. Eine verdienstvolle Synthese der verschiedenen Werke Ciceros erarbeitet Begemann, Elisabeth: Schicksal als Argument. Ciceros Rede vom fatum in der späten Republik (Potsdamer altertumswissenschaftliche Beiträge 37). Stuttgart 2012, allerdings ‚nur‘ bezüglich des Begriffes fatum.

  • [5]

     Vgl. Stroh, Wilfried: Worauf beruht die Wirkung ciceronischer Reden? In: Ders.: Apocrypha. Entlegene Schriften, hrsg. v. Jürgen Leonhardt und Georg Ott. Stuttgart 2000, 43-63, hier 43.

  • [6]

     So die Überschrift des entsprechenden Kapitels bei Gelzer: Cicero, 346; ähnlich Mitchell, Thomas N.: Cicero. The Senior Statesman. New Haven/London 1991, 289, der sein letztes Kapitel mit „The Last Stand for Republicanism“ überschreibt, und auch Fuhrmann, Manfred: Cicero und die römische Republik. Eine Biographie. Düsseldorf/Zürich 41997, 246, wo das entsprechende Kapitel „Der letzte Kampf um die Republik“ heißt, sowie Bringmann, Klaus: Cicero (Gestalten der Antike). Darmstadt 2010, 245, der die Überschrift „Der Kampf um die verlorene Republik“ wählt. Vergleichbare Formulierungen finden sich aber auch bei Bücher, Frank: Verargumentierte Geschichte. Exempla Romana im politischen Diskurs der späten römischen Republik (Hermes Einzelschriften 96). Stuttgart 2006, 250; Habicht, Christian: Cicero der Politiker. München 1990, 105; Kumaniecki, Kazimierz: Cicero, Mensch – Politiker – Schriftsteller. In: Büchner, Karl (Hrsg.): Das neue Cicerobild (Wege der Forschung XXVII). Darmstadt 1971, 348-370, hier 360; Syme, Ronald: Die Römische Revolution. Machtkämpfe im antiken Rom. Grundlegend revidierte und erstmals vollständige Neuausgabe, hrsg. v. Christoph Selzer u. Uwe Walter. Stuttgart 32006, 153.

  • [7]

     Vgl. etwa Fuhrmann, Manfred (Hrsg.): Marcus Tullius Cicero: Sämtliche Reden. Band VII. Düsseldorf/Zürich 2000, 81, 84; Hall, Jon: The Philippics. In: May, James (Hrsg.): Brill’s Companion to Cicero. Oratory and Rhetoric. Leiden/Boston/Köln 2002, 273-304, hier 273; Kröner, Hans Otto: Ciceros 9. Philippica: Cicero und Servius Sulpicius Rufus. Zugleich ein Beitrag zu: Cicero und der römische Staat. In: Der altsprachliche Unterricht 29 (1986), 69-82, hier 69; Matijević, Krešimir: Marcus Antonius. Consul – Proconsul – Staatsfeind. Die Politik der Jahre 44 und 43 v. Chr. (Osnabrücker Forschungen zu Altertum und Antike-Rezeption 11). Rahden 2006, 12; kritisch dazu Syme: Römische Revolution, 153: „Das Weiterleben der Philippischen Reden gefährdet das historische Urteil und versperrt die historische Perspektive“ (Hervorhebung im Original) – ein geradezu vernichtendes Urteil, das von der vorliegenden Arbeit – bei allem gebührenden Respekt vor Symes Autorität – als zu hart erachtet wird.

  • [8]

     Stroh: Cicero, 113; vgl. auch Fuhrmann: Cicero, 250f.; Fuhrmann: Sämtliche Reden, 82; Manuwald, Gesine (Hrsg): Cicero, Philippics 3-9. Volume 1: Introduction, Text and Translation, References and Indexes (Texte und Kommentare 30/1). Berlin/New York 2007, 130; Stroh, Wilfried: Die Nachahmung des Demosthenes in Ciceros Philippiken. In: Ludwig, Walther (Hrsg.): Éloquence et Rhétorique chez Cicéron. Sept exposés suivis de discussion par Wilfried Stroh u.a. (Entretiens sur l’Antiquité classique 28). Genf 1982, 1-31 (Diskussion 32-40), bes. 27.

  • [9]

     Vgl. Fuhrmann: Cicero, 250; Fuhrmann: Sämtliche Reden, 81, 103f.; Hall: Philippics, 273; Stroh, Wilfried: Ciceros demosthenische Redezyklen. In: Museum Helveticum 40 (1983), 35-50, hier 35; Stroh: Wirkung, 46; für Antonius vgl. Groebe, Paul: M. Antonius M. f. M. n. der Triumvir. In: RE I 2, Nr. 30, 2595-2614; Will, Wolfgang: M., der Triumvir. In: DNP 1, Nr. I 9 [Antonius], 810-814.

  • [10]

     Fuhrmann: Sämtliche Reden, 83f. weist auf zwei von Arusianus Messius überlieferte Fragmente sowohl einer sechzehnten als auch einer siebzehnten Philippischen Rede hin. Diese jedoch „bekunden schwerlich, daß einst eine größere Sammlung ausgearbeiteter Philippiken existiert hat“, wie Fuhrmann selbst (ebd., 84) klarstellt. Vgl. Stroh: Redezyklen, 47 m. Anm. 43. Dazu auch Manuwald: Introduction, 67ff., die die ursprüngliche Existenz eines größeren Philippiken-Zyklus auf Basis der von Arusianus Messius zitierten Passagen u.U. für möglich hält, aber auch begründete Zweifel vorträgt.

  • [11]

     Vgl. zu Sulpicius Giaro, Tomasz: S. Rufus, Servius. In: DNP 11, Nr. I 23 [Sulpicius], 1102-1103; Kübler, Bernhard: Ser. Sulpicius Rufus. In: RE IV A1, Nr. 95, 851-860. Wie Bücher: Geschichte, 143, 194 sowie 163, Anm. 5 darauf kommen kann, es handle sich um Servius Sulpicus Galba, ist schleierhaft. Auch Matijević: Antonius, 313 unterläuft ein Tippfehler, wenn er vom „Hinscheiden des Servilius“ spricht.

  • [12]

     Vgl. Phil. 9; dazu auch Fuhrmann: Sämtliche Reden, 317f. sowie Ker, Walter C.A. (Hrsg.): Cicero – Philippics (The Loeb Classical Library: Cicero XV). Cambridge/London 1991 [1926],397f.

  • [13]

     Vgl. Manuwald, Gesine (Hrsg.): Cicero, Philippics 3-9. Volume 2: Commentary (Texte und Kommentare 30/2). Berlin/New York 2007, 1038.

  • [14]

     Es handelt sich hierbei um Kröner: 9. Philippica.

  • [15]

     Römisch, Egon: Umwelt und Atmosphäre, Gedanken zur Lektüre von Ciceros Reden. In: Radke, Gerhard (Hrsg.): Cicero, ein Mensch seiner Zeit. Acht Vorträge zu einem geistesgeschichtlichen Phänomen. Berlin 1968, 117-135, die Philippica-Interpretation auf 129ff.; Römisch, Egon: Cicero. In: Krefeld, Heinrich (Hrsg.): Interpretationen lateinischer Schulautoren mit einer didaktischen Einführung. Frankfurt am Main 21970, 51-74, hier die Interpretation 61f.

  • [16]

     Bücher: Geschichte, 163, Anm. 5 und 193f. m. Anm. 21, 22, 23, 24 wertet die neunte Philippica ebenfalls aus, jedoch – verständlicherweise – nur selektiv im Hinblick auf seinen Untersuchungsgegenstand der exempla. Vergleichsweise ausführlich ist noch Fuhrmann: Cicero, 273f.; knapp, aber auf das wesentliche bezogen Matijević: Antonius, 313; ganz exzellent außerdem der ausführliche Kommentar von Manuwald: Commentary, 1046ff. Dass Lederbogen, Ekkehard: Das Caesarbild in Ciceros Philippischen Reden. Diss. Freiburg 1969, Phil. 9 nur ein einziges Mal zitiert, mag angesichts seines Erkenntnisinteresses nachvollziehbar sein. Dass sie hingegen bei Opelt, Ilona: Die lateinischen Schimpfwörter und verwandte sprachliche Erscheinungen. Eine Typologie (Bibliothek der klassischen Altertumswissenschaften, Neue Folge, 2. Reihe). Heidelberg 1965, gänzlich fehlt, mutet nach Lektüre von Phil. 9 etwas seltsam an, mag aber noch angehen. Bringmann: Cicero, 257f. und 271ff. wertet jedoch alle Philippicae aus außer der neunten, die er lediglich ebd., 273, Anm. 68 unterbringt. Und im Beitrag von Shackleton Bailey, D.R.: Notes on Cicero’s Philippics. In: Philologus 126 (1982), 217-226 findet sie ebenfalls keinerlei Berücksichtigung, was nicht für eine ausführliche wissenschaftliche Auseinandersetzung mit ihr spricht. Bei Gelzer: Cicero, 380, Mitchell: Cicero, 312, Stroh: Cicero, 114, Syme: Römische Revolution, 178 und Everitt, Anthony: Cicero. Ein turbulentes Leben. Köln 2003, 406 wird Phil. 9 jeweils nur sehr lapidar behandelt. Gerade bei Everitt: Cicero, 408 wird sie zwar ein zweites Mal erwähnt. Ironischerweise handelt es sich hierbei jedoch um einen lapsus calami: „Gleichwohl überredete er den Senat mit seiner neunten Philippika, Brutus in seiner derzeitigen Position zu bestätigen“ – gemeint ist eigentlich Phil. 10. Desweiteren sind ihr in der Ausgabe von Kasten, Helmut (Hrsg.): Cicero – Staatsreden. Dritter Teil: Philippische Reden (Schriften und Quellen der Alten Welt 28). Berlin 1970, 328 nur zwei Anmerkungen gewidmet. Auffällig ist schließlich, dass Fuhrmann: Sämtliche Reden, passim für die meisten Philippicae eine schematische Übersicht bietet, Phil. 9 aber eine der beiden Reden ist, für die er ein solches Schema nicht angefertigt hat; vgl. dazu auch unten Kap. 3.3.

  • [17]

     Fuhrmann: Sämtliche Reden, 106.

  • [18]

     Hall: Philippics, 280.

  • [19]

     Vgl. Fuhrmann: Sämtliche Reden, 83; Hall: Philippics, 281; Manuwald: Introduction, 54; Manuwald: Commentary, 1038; Stroh: Redezyklen, 37; Stroh: Cicero, 113.

  • [20]

     Fuhrmann: Sämtliche Reden, 104.

  • [21]

     Delaunois, Marcel: Statistiques des Idées dans le Cadre du Plan Oratoire des Philippiques de Cicéron. In: Les Études Classiques 34 (1966), 3-34, hier 22f. – Stroh: Nachahmung, 2, Anm. 3 kritisiert die Studie von Delaunois als eine „wenig ergiebige Arbeit“. Dieses Urteil untermauert zusätzlich die Notwendigkeit der Fragestellung der vorliegenden Arbeit.

  • [22]

     Trotz einiger Ähnlichkeiten dieses Vorgehens mit dem von Kröner: 9. Philippica, passim, ist es dennoch Ergebnis eigenständiger Überlegungen. Die Ähnlichkeiten liegen eher in der Natur der Sache begründet, wenngleich Kröners Studie für die strukturelle wie inhaltliche Gestaltung dieser Arbeit unbestreitbar wertvoll war.

  • [23]

     Klingner: Cicero, 110.

  • [24]

     Kasten: Philippische Reden.

  • [25]

     Hervorzuheben ist an dieser Stelle der vorzügliche Überblick über die Quellen zu den Jahren 44 und 43 v. Chr. bei Matijević: Antonius, Kap. III.

  • [26]

     So die gängige Datierung von Phil. 9; vgl. etwa Fuhrmann: Sämtliche Reden, 317; Gelzer: Cicero, 380; Kröner: 9. Philippica, 72; Matijević: Antonius, 284, Anm. 477, und 313 m. Anm. 536; Kübler: Ser. Sulpicius Rufus, 857; Manuwald: Commentary, 1037; Römisch: Umwelt, 129; dagegen aber Hall: Philippics, 274, Tab. 1, der Phil. 8 auf den vierten Februar, Phil. 9 nur vage auf Anfang Februar datiert.

  • [27]

     Aus Gründen nicht nur der Arbeitsökonomie, sondern auch der Lesefreundlichkeit wird darauf verzichtet, die Literaturhinweise über das gesamte Kapitel zu verteilen, da dieses Vorgehen nahezu nach jedem Satz eine Anmerkung erforderte. Stattdessen werden die entsprechenden Verweise an dieser Stelle vorausgeschickt. Von enormer Wichtigkeit sind freilich Phil. 1-8. Ein diesem Kapitel vergleichbares findet sich bei Kröner: 9. Philippica, 70ff. Empfehlenswert Fuhrmann: Sämtliche Reden, 81-110, da hier bspw. (87-97) die entscheidenden Akteure kurz charakterisiert werden. Ausgezeichnet auch Manuwald: Introduction, Kap. 2.1 und 2.2 (hier ebenfalls eine knappe Personendarstellung mit zahlreichen Verweisen). Ausführlich Matijević: Antonius. In aller Kürze Christ, Karl: Caesar. In: Clauss, Manfred (Hrsg.): Die römischen Kaiser. 55 historische Portraits von Caesar bis Iustinian. München 1997, 13-25, hier 23; Christ, Karl: Die römische Kaiserzeit. Von Augustus bis Diokletian. München 32006, 15; Jehne, Martin: Die römische Republik. Von der Gründung bis Caesar. München 22008, 119. Hilfreich auch Lederbogen: Caesarbild, passim. Darüber hinaus nützlich Begemann: Schicksal, Kap. 3.1.3; Bellen, Heinz: Cicero und der Aufstieg Oktavians. In: Gymnasium 92 (1985), 161-189; Bringmann, Klaus: Cicero historisch. In: DNP 2, 1191-1196, hier bes. 1194f.; Bringmann: Cicero, 245ff.; Dahlheim, Werner: Augustus. In: Clauss, Manfred (Hrsg.): Die römischen Kaiser. 55 historische Portraits von Caesar bis Iustinian. München 1997, 26-50, hier 27ff.; Eck, Werner: Augustus und seine Zeit. München 42006, Kap. 3; Everitt: Cicero, Kap. 13 und 14; Fuhrmann: Cicero, Kap. 16 und 17; Gelzer, Matthias: M. Tullius Cicero als Politiker. In: RE VII A1, Nr. 29, 827-1091, hier 1040-1064; Gelzer: Cicero, Kap. XIV und XV; Habicht: Cicero, Kap. 5; Hall: Philippics, 274ff.; Heuss, Alfred: Römische Geschichte, hrsg., eingel. und mit einem neuen Forschungsteil versehen v. Jochen Bleicken, Werner Dahlheim und Hans-Joachim Gehrke. Paderborn u.a. 92003, 218-227; Jehne, Martin: Caesar. München 42008, Kap. VIII; Mitchell: Cicero, Kap. 7; Stroh, Wilfried: Die Provinzverlosung am 28. November 44. In: Hermes 111 (1983), 452-458; Stroh: Cicero, Kap. 7; Syme: Römische Revolution, v.a. Kap. 10 und 12. Verwiesen sei schließlich auf den Anmerkungsapparat sowohl bei Kasten: Philippische Reden, 321ff. als auch bei Fuhrmann: Sämtliche Reden, 461ff. sowie auf die Zeittafel bei Ker: Philippics, xii ff.

  • [28]

     Zu Caesar vgl. Barceló, Pedro/Rüpke, Jörg/Will, Wolfgang: Caesar. In: DNP 2, 908-924; Klotz, Alfred: C. Iulius C. f. C. n. Caesar. In: RE X 1, Nr. 131, 186-275.

  • [29]

     Zu Hirtius vgl. auch Vonder Mühll, Friedrich: A. Hirtius A. f. In: RE VIII 2, Nr. 2, 1956-1962; Will, Wolfgang: Hirtius, Aulus. In: DNP 5, 616-617.

  • [30]

     Zu Pansa vgl. Fündling, Jörg: V. Pansa Caetronianus, C. In: DNP 12/2, Nr. I 2 [Vibius], 174-175; Helm, Rudolf: C. Vibius Pansa Caetronianus. In: RE VIII A2, Nr. 16, 1953-1965.

  • [31]

     Stroh: Cicero, 108. Vgl. zu den Begriffen der Freundschaft bzw. amicitia sowie des amicus Badian, Ernst: Amicitia. In: DNP 1, 590-591; Bleicken, Jochen: Die Verfassung der Römischen Republik. Paderborn 82008, 187ff., 322; Gelzer: Matthias: Die Nobilität der römischen Republik. In: Ders.: Kleine Schriften. Band I, hrsg. v. Hermann Strasburger und Christian Meier. Wiesbaden 1962, 17-135, hier 102ff.; Gelzer, Matthias: Die römische Gesellschaft zur Zeit Ciceros. In: Ders.: Kleine Schriften. Band I, hrsg. v. Hermann Strasburger und Christian Meier. Wiesbaden 1962, 154-185, hier 164ff.; Matijević: Antonius, 172, Anm. 263; Oehler, Johann: Amicus. In: RE I 2, Nr. 2, 1831-1832; Syme: Römische Revolution, 164;

  • [32]

     Auch wenn Phil. 1 kein gutes Haar an der Politik des Antonius ließ, so war sie – wie schon der Verzicht auf persönliche Beleidigungen zeigt – nicht zwingend auf einen Bruch angelegt. Aller berechtigten Cicero-Kritik zum Trotz – in der Tat muss man viele Argumente der Cicero-Kritiker als berechtigt hinnehmen und kann sie nicht ohne weiteres von der Hand weisen – ist es somit de facto Antonius, dem also mindestens dieselbe Sturheit vorgeworfen werden muss wie Cicero, gewesen, der die amicitia aufkündigte. Dies wird untermauert durch die Tatsache, dass Phil. 2, Ciceros heftige Reaktion auf den Angriff des Antonius, nie gehalten und mit hoher Wahrscheinlichkeit erst nach dem Tode des Verfassers veröffentlicht wurde, wenngleich, wie Fuhrmann: Sämtliche Reden, 104 formuliert, der Konsular mit dieser Schrift „eine Schwelle der Empörung und des Hasses, die ihm kein Zurück mehr erlaubte“, überschritten haben mag. Vgl. ebd., 104, 112f., 135; Phil. 1 und 2; Begemann: Schicksal, 189; Fuhrmann: Cicero, 251ff.; Gelzer: Cicero, 346ff.; Habicht: Cicero, 95f.; Hall: Philippics, 274f.; Ker: Philippics, 18f., 61f.; Lederbogen: Caesarbild, 64ff., bes. 67; Matijević: Antonius, 176f.; Mitchell: Cicero, 301f.; Stroh: Nachahmung, 4; Stroh: Redezyklen, 35f.; Stroh: Cicero, 108ff.; Syme: Römische Revolution, 147, 153.

  • [33]

     Feger, Robert: T. Pomponius Atticus T. f. In: RE Suppl. VIII, Nr. 102, 503-526; Kierdorf, Wilhelm: P. Atticus, T. Der Freund Ciceros. In: DNP 10, Nr. I 5 [Pomponius], 119-120.

  • [34]

     Zu Octavian vgl. Eck: Augustus; Elvers, Karl-Ludwig: Octavianus. In: DNP 8, Nr. 1, 1097; Fitzler, Kurt/Seeck, Otto: C. Iulius C. f. Caesar. In: RE X 1, Nr. 132, 275-381; Kienast, Dietmar: Augustus. In: DNP 2, 302-314.

  • [35]

     Zu Brutus vgl. Lippold, Adolf: D. Iunius Brutus Albinus. In: RE Suppl. V, Nr. 55a, 369-386; Will, Wolfgang: I. Brutus Albinus, D. In: DNP 6, Nr. I 12 [Iunius], 61-62.

  • [36]

     Matijević: Antonius, 303 weist allerdings darauf hin, „eine ideologische Grundlage“ der Politik der einzelnen Senatoren habe es nicht gegeben. Dies kann hier nicht diskutiert werden. Siehe dazu die ausführlichen Darlegungen ebd., Kap. V 2.1.

  • [37]

     Stroh: Cicero, 112. Matijević: Antonius, 302 spricht von einer „höchst unnatürlichen Koalition“.

  • [38]

     Zu Calenus vgl. Münzer, Friedrich: Q. Fufius Q. f. C. n. Calenus. In: RE VII 1, Nr.10, 204-207; Will, Wolfgang: F. Calenus, Q. In: DNP 4, Nr. I 4 [Fufius], 696-697.

  • [39]

     Zum Begriff vgl. de Libero, Loretana: Tumultus. In: DNP 12/1, 907; Matijević: Antonius, 310f. m. Anm. 531; Sachers, Erich: Tumultus. In: RE VII A2, 1344-1345.

  • [40]

     Matijević: Antonius, 304 sieht in „einem von Cicero gelenkten Senat“ ganz klar eine „Privatmeinung“ Ciceros und belegt diese Einschätzung plausibel durch „die Tatsache, dass er [Cicero] bei den Beratungen nicht als erster aufgerufen wurde (auch nicht nach der Abreise des Pansa)“.

  • [41]

     Zum Begriff vgl. Schulten, Peter N.: Hostis. In: RE VIII 2, 2515-2516; Ungern-Sternberg, Jürgen von: Hostis. In: DNP 5, 747-748; auch Matijević: Antonius, 310f. m. Anm. 531.

  • [42]

     Schulten: Hostis, 2516 (Hervorhebung im Original). Ungern-Sternberg: Hostis, 747f. weist allerdings darauf hin, dass eine solche Übertragung des hostis-Begriffes auf römische Bürger erst ein spätrepublikanisches Phänomen darstellt, das seinen Ursprung in der Zeit der Gracchen hatte; innerrömisch nämlich sollte es ursprünglich „allenfalls einen persönlichen Feind (inimicus) geben“ (ebd.; Hervorhebung im Original). Von Cicero stamme „die These vom automatischen Verlust des Bürgerrechtes bei feindseligem Handeln gegen das Gemeinwesen“ (ebd., 748) – eine Haltung, die der Redner implizit auch in Phil. 9 vertritt. Dies übersieht Girardet, Klaus M.: „Gerechter Krieg“. Von Ciceros Konzept des bellum iustum bis zur UNO-Charta. In: Gymnasium 114 (2007), 1-35, hier 12, wenn er meint: „Der iustus hostis ist vielmehr definier[t] als derjenige, der, im Gegensatz z.B. zu aufständischen Sklaven oder zu Pirate[n], ein Völkerrechtssubjekt mit staatlichen Organen darstellt, die für förmliche Kriegseinleitung und Beendigung von Feindseligkeiten durch Vertrag etc. zuständig sind“ – eine Definition, die auf Antonius schwerlich, zumindest aber mit großen Abstrichen, zutrifft. Allerdings untersucht Girardet ausschließlich Ciceros philosophische Schriften, spart die politische Praxis des Konsulars, die hier relevant wäre, also aus.

  • [43]

     Nochmals sei daran erinnert, dass die Philippicae sorgfältig aus der Vielzahl der tatsächlich gehaltenen Reden ausgewählt worden sind. Angesichts der doppelten Bedeutung der Philippiken – politisch und literarisch – ist zu vermuten, dass die Auswahl sowohl politischen wie auch kompositorischen Gesichtspunkten folgte. Vgl. Fuhrmann: Sämtliche Reden, 83, Hall: Philippics, 281, Manuwald: Commentary, 1038; Stroh: Redezyklen, 37 und Stroh: Cicero, 113 sowie das methodische Vorgehen bei Stroh: Nachahmung, passim und Stroh: Redezyklen, passim.

  • [44]

     Fuhrmann: Sämtliche Reden, 103 (Hervorhebung im Original).

  • [45]

     Vgl. hierfür und für das Folgende ebd., 103ff. sowie Manuwald: Introduction, 83f.

  • [46]

     Vgl. hierfür und für die folgenden Ausführungen Hall: Philippics, 274ff. sowie Manuwald: Introduction, 84f.

  • [47]

     Zu Lepidus vgl. Rohden, Paul von: M. Aemilius M. f. Q. n. Lepidus, Triumvir. In: RE I 1, Nr. 73, 556-563; Will, Wolfgang: Lepidus, M., der Triumvir. In: DNP 1, Nr. I 12 [Aemilius], 178-179.

  • [48]

     Ohne die Argumentation im Einzelnen nachzuvollziehen, sei doch angemerkt, dass Strohs Arbeiten einige Plausibilität aufweisen. Von philologischen Argumenten – die Vergleiche von Leitmotiven bzw. Topoi bei Demosthenes und Cicero etwa – abgesehen, überzeugt auch der Hinweis, wonach spätere Rhetorik-Lehrer unter Augustus kaum ohne Schaden Phil. 3-14 heranziehen konnten, da diese für den Monarchen sehr unangenehm sein mussten, wohingegen Phil. 1 und 2 den jungen Octavian noch nicht erwähnen – dies könnte durchaus überlieferungsgeschichtlich zum Verschmelzen zweier ursprünglich getrennter Corpora geführt haben. Während zudem Fuhrmann: Sämtliche Reden, 103 den Philippicae-Zyklus nicht für vollendet, sondern lediglich für – recht willkürlich – beendet und daher Phil. 14 für das offene Ende hält, arbeitet Stroh heraus, dass Cicero diese Offenheit beabsichtigt hat – eine weitere Anlehnung an das attische Vorbild, was die Gesamtargumentation Strohs noch glaubwürdiger macht; zur ausführlichen Diskussion vgl. aber Stroh: Nachahmung, passim und Stroh: Redezyklen, passim; ergänzend Schäublin, Christoph: Ciceros demosthenische Redezyklen: ein Nachtrag. In: Museum Helveticum 45 (1988), 60-61; zustimmend Manuwald: Introduction, Kap. 3.2.2, bes. ab 77ff.; vgl. auch Matijević: Antonius, 172, Anm. 264. Nur noch ein weder bei Stroh noch bei Schäublin ausdrücklich auftauchender Gedankengang sei angefügt. Glaubhaft wird Strohs These nämlich auch durch Folgendes: Die Philosophie war für Cicero stets eine Art Flucht, wenn er politisch nichts bewirken konnte; vgl. zu diesem Befund etwa Bringmann, Klaus: Untersuchungen zum späten Cicero (Hypomnemata 29). Göttingen 1971. Nun bemerkt Fuhrmann: Cicero, 267, dass noch in De officiis, entstanden wohlgemerkt nach Phil. 2 und vor Phil. 3, Cicero sich in höchstem Maße resigniert zeigt, diese Niedergeschlagenheit mit dem 20. Dezember aber verflogen ist. Es wird dadurch schwerlich glaubhaft, die als Phil. 1 und 2 überlieferten Reden gehörten zur selben, gezielten und geschlossenen Kampagne wie Phil. 3 bis 14. – Problematisch an der These Strohs ist allerdings, mit welcher Selbstverständlichkeit er sie an anderer Stelle vertritt. So lässt er den Leser in Stroh: Cicero, 113 wissen, „[d]ie Forschung [habe] plausibel machen können, dass Cicero nur die als ‚Philippicae 1-14’ überlieferten Reden unter diesem Titel, […], veröffentlicht“ habe (Hervorhebung im Original), unterschlägt aber, dass er selbst maßgeblich solche Forschungen vorangetrieben hat. Und in seiner schon 1983 veröffentlichten Miszelle Stroh: Provinzverlosung, 454 spricht er ohne jeglichen Hinweis auf Forschungskontroversen von „12 Philippiken“, obwohl selbst in der jüngsten Forschung seine Argumentation nicht ohne weiteres akzeptiert wird; vgl. Hall: Philippics, 300f. m. Anm. 66.

  • [49]

     Vgl. dazu und für die nachfolgenden Darstellungen Stroh: Redezyklen, 37f.; Stroh: Cicero, 113ff. sowie Manuwald: Introduction, 84.

  • [50]

     Vgl. auch Manuwald: Introduction, 85.

  • [51]

     Stroh: Redezyklen, 37; speziell für die Parallele zwischen Phil. 9 und Phil. 14 vgl. Manuwald: Commentary, 1037.

  • [52]

     Vgl. Manuwald: Introduction, 85.

  • [53]

     Stroh: Redezyklen, 37f.; weniger deutlich auch Stroh: Cicero, 114f.

  • [54]

     Fuhrmann: Sämtliche Reden, 104.

  • [55]

     Grundlage dieses Kapitels ist selbstredend Phil. 9. Vgl. aber auch Kröner: 9. Philippica, 73f., der eine diesem Kapitel naturgemäß gleichende „Inhaltsskizze“ vorlegt. Siehe zudem auch Fuhrmann: Sämtliche Reden, 317f. sowie Ker: Philippics, 397f.

  • [56]

     Zu Servilius vgl. Bartels, Jens: S. Isauricus, P. In: DNP 11, Nr. I 24 [Servilius], 467; Münzer, Friedrich: P. Servilius Isauricus. In: RE II A2, Nr. 67, 1798-1802.

  • [57]

     Zum jüngeren Ser. Sulpicius vgl. Fündling, Jörg: S. Rufus, Ser. In: DNP 2, Nr. I 22 [Sulpicius], 1102; Münzer, Friedrich: Ser. Sulpicius Rufus. In: RE IV A1, Nr. 96, 860-862.

  • [58]

     Der Begriff ‚Staat‘ wird mit aller Vorsicht verwandt, da die Anwendung modernen Staatsdenkens auf antike Gemeinwesen problematisch ist. Vgl. dazu Quaritsch, Helmut: Der Staatsbegriff und die antiken Politik-Theorien. In: Schuller, Wolfgang (Hrsg.): Politische Theorie und Praxis im Altertum. Darmstadt 1998, 278-290.

    Zum modernen Staatsbegriff siehe Immergut, Ellen M./Jäger, Alexander: Staat. In: Fuchs, Dieter/Roller, Edeltraud (Hrsg.): Lexikon Politik. Hundert Grundbegriffe. Stuttgart 2007, 282-286. 

  • [59]

     Der Entschluss zu diesem Arbeitsschritt ist entstanden in Anlehnung an und in Abgrenzung von Fuhrmann, Kröner und Manuwald. Fuhrmann bietet für zwölf der vierzehn Philippicae ein solches Schema an; doch für die zwölfte und gerade auch für die in der vorliegenden Arbeit behandelte neunte Philippica gibt er bedauerlicherweise kein Schema an, sondern lediglich eine in den Fließtext der zugehörigen Einleitung eingearbeitete, sehr grobe Gliederung; vgl. Fuhrmann: Sämtliche Reden, 114, 139f., 205, 228, 240, 271, 284, 300, 317f., 331, 351, 374f., 401, 433. Kröner dagegen legt in seiner Studie einen schematischen Überblick über die neunte Philippische Rede vor. Allerdings bringt er diese Gliederung nicht nur eher beiläufig in einer Fußnote ein, sondern erscheint seine Einteilung zu feingliedrig; vgl. Kröner: 9. Philippica, 72, Anm. 19. Manuwald schließlich zieht etwas zu grobe Linien; vgl. Manuwald: Commentary, 1044. Das in dieser Arbeit offerierte Schema ist Ergebnis eigenständiger Überlegungen, berücksichtigt aber gleichwohl die Vorzüge der von Fuhrmann, Kröner und Manuwald gebotenen Gliederungen. So stimmt etwa die Unterteilung in drei Oberkapitel mit Kröners Ansatz überein, der Gedanke, die Abschnitte 10-12 als Teil II.c zu erfassen und als Totenpreisung bzw. – mit aller gebotenen Vorsicht – als laudatio funebris zu bezeichnen, lehnt sich an Fuhrmann an. Dass es indes seinerseits nicht der Weisheit letzten Schluss, sondern lediglich einen von vielen denkbaren Alternativvorschlägen darstellt, versteht sich von selbst. – Zum Begriff der laudatio funebris vgl. Kierdorf, Wilhelm: Laudatio funebris. In: DNP 6, 1184- 1186; Vollmer, Friedrich: Laudatio funebris. In: RE XII 1, Nr. 2, 992-994.

  • [60]

     Vgl. Begemann: Schicksal, 209; Manuwald: Introduction, 124; Manuwald: Commentary, 1046; Römisch: Umwelt, 129; Stroh: Wirkung, 53f.

  • [61]

     Phil. 9,1; vgl. Manuwald: Commentary, 1046 zur Stelle. – „Ich wünschte, patres conscripti, die unsterblichen Götter hätten bewirkt, dass wir eher dem lebenden Servius Sulpicius danken als Ehrungen für den toten zu erlangen versuchen würden“ (eigene Übersetzung).

  • [62]

     Römisch: Umwelt, 129; vgl. auch Manuwald: Introduction, 128; Manuwald: Commentary, 1043.

  • [63]

     Vgl. Hall: Philippics, 298f.

  • [64]

     Zu den Mitgesandten des Sulpicius vgl. Elvers, Karl-Ludwig: C. Piso Caesoninus, L. In: DNP 2, Nr. I 19 [Calpurnius], 944; Fündling, Jörg: M. Philippus, L. In: DNP 7, Nr. I 14 [Marcius], 859-860; Münzer, Friedrich: L. Calpurnius Piso Caesoninus. In: RE III 1, Nr. 90, 1387-1390; Münzer, Friedrich: L. Marcius Philippus. In: RE XIV 2, Nr. 76, 1568-1571.

  • [65]

     Phil. 9,1; vgl. Manuwald: Commentary, 1047 und 1048 zur Stelle. – „[Da er] jene an Alter, an Weisheit alle übertroffen hat, […]“ (eigene Übersetzung).

  • [66]

     Die Mühsal, der Sulpicius sich dabei unterzog, betont Cicero dabei besonders nachdrücklich durch eine Anapher, die sich über fünf Glieder erstreckt; vgl. Phil. 9,2; Römisch: Umwelt, 130; Manuwald: Commentary, 1050f.

  • [67]

     Vgl. Phil. 9,1f.; Kröner: 9. Philippica, 75; Manuwald: Commentary, 1047, 1049; Römisch: Umwelt, 129f.

  • [68]

     Kröner: 9. Philippica, 75; vgl. Begemann: Schicksal, 209.

  • [69]

     Phil. 9,3; vgl. Manuwald: Commentary, 1052f.

  • [70]

     Zu den rostra vgl. Schneider, Karl: Rednerbühne. In: RE I A1, 450-461.

  • [71]

     Phil. 9,3; vgl. Kröner: 9. Philippica, 76; Matijević: Antonius, 313; Römisch: Umwelt, 130; Römisch: Cicero, 61; zur Stelle vgl. Manuwald: Commentary, 1053f. – „[…], der auf der Gesandtschaft durch das Schwert ermordet worden sei“ (eigene Übersetzung).

  • [72]

     Zu diesen vier Gesandten vgl. Klebs, Elimar: Sp. Antius. In: RE I 2, Nr. 6, 2564; Münzer, Friedrich: Tullus Cloelius. In: RE IV 1, Nr. 6, 109; Münzer, Friedrich: C. Fulcinius. In: RE VII 1, Nr. 1, 211; Münzer, Friedrich: L. Roscius. In: RE I A1, Nr. 4, 1116.

  • [73]

     Zu Lars Tolumnius vgl. Münzer, Friedrich: Lars Tolumnius. In: RE VI A2, 1693-1694; auch Müller, Christian: Tolumnius. In: DNP 12/1, 671.

  • [74]

     Phil. 9,4; vgl. Bücher: Geschichte, 193f.; die Jahresangaben nach Kasten: Philippische Reden, 328; zu Octavius vgl. Münzer, Friedrich: Cn. Octavius. In: RE XVII 2, Nr. 17, 1810-1814 sowie Schmitt, Tassilo: O., Cn. In: DNP 8, Nr. I 4 {Octavius], 1099; zu Leptines vgl. Kroll, Wilhelm: Leptines aus Laodikeia. In: RE XII 2, Nr. 5, 2074 sowie Mehl, Andreas: Leptines. In: DNP 7, Nr. 6, 75.

  • [75]

     Für den Begriff der auctoritas vgl. Bleicken: Verfassung, 208f.; Gizewski, Christian/Willvonseder, Reinhard: Auctoritas. In: DNP 2, 266-267; Leist, Gerhard: Auctoritas. In: RE II 2, 2274-2277; kritisch Syme: Römische Revolution, 160.

  • [76]

     Vgl. Bücher: Geschichte, 153, 156f.; Römisch: Umwelt, 132. – Andere Begründungen, warum just das Beispiel des Octavius gewählt wurde, liefern Bücher selbst sowie Römisch. Bücher: Geschichte, 194, Anm. 23 glaubt, die Erwähnung des Cn. Octavius sei auch ein verkappter Hinweis auf den Caesarerben Octavian, der ja – zumal für Ciceros Pläne – ein wichtiger Faktor war; vgl. auch Manuwald: Commentary, 1058. Römisch: Umwelt, 131, Anm. 15 dagegen vertritt die Auffassung, da Octavius ein homo novus gewesen sei, widme Cicero, selbst als homo novus ins Konsulat gekommen, sich diesem exemplum „mit ganz persönlicher Anteilnahme“; vgl. dazu auch Fuhrmann: Sämtliche Reden, 493 sowie Manuwald: Commentary, 1058. Für den Begriff des homo novus vgl. Bleicken: Verfassung, 46ff.; Crawford, Michael Hewson: Nobiles. In: DNP 8, 967-971, hier 968-969; Gelzer: Nobilität, 45ff.; Gelzer: Gesellschaft, 163; Heuss: Römische Geschichte, 34f.; Strasburger, Hermann: Novus Homo. In: RE XVII 1, 1223-1228.

  • [77]

     Vgl. Manuwald: Commentary, 1055.

  • [78]

     Vgl. Bücher: Geschichte, 162ff., bes. 163, 165; Manuwald: Commentary, 1040, 1055; Römisch: Umwelt, 131. Für den Begriff des mos maiorum vgl. auch Bleicken: Verfassung, 61f., 151; Heuss: Römische Geschichte, 38; Kierdorf, Wilhelm: Mos maiorum. In: DNP 8, 402-403; kritisch Syme: Römische Revolution, 160.

  • [79]

     Phil. 9,3; vgl. Kröner: 9. Philippica, 76; Manuwald: Commentary, 1054 sowie zur Stelle 1055; Römisch: Umwelt, 130f.; Römisch: Cicero, 61. – „Man darf also nicht nach den Beispielen der Vorfahren fragen, sondern muss deren Überlegung, der die Beispiele selbst entsprungen sind, erklären“ (eigene Übersetzung).

  • [80]

     Phil. 9,5; vgl. Kröner: 9. Philippica, 76; Manuwald: Commentary, 1057, 1060ff.

  • [81]

     Phil. 9,4; vgl. eine ähnliche, aber allgemeinere Formulierung in Phil. 9,2; vgl. Bücher: Geschichte, 194; Manuwald: Commentary, 1058f.; Römisch: Umwelt, 132.

  • [82]

     Phil. 9,5; vgl. Kröner: 9. Philippica, 76; Manuwald: Commentary, 1060, 1063; vgl. auch Phil. 9,2 sowie dazu Manuwald: Commentary, 1050.

  • [83]

     Phil. 9,2; 9,5f.; vgl. Römisch: Umwelt, 132.

  • [84]

     Vgl. Manuwald: Commentary, 1064 zur Stelle.

  • [85]

     Zum Begriff der dignitas vgl. Bleicken: Verfassung, 43.

  • [86]

     Vgl. Manuwald: Commentary, 1065 zur Stelle.

  • [87]

     Phil. 9,6; vgl. Manuwald: Commentary, 1064f. zur Stelle. – „Er wollte lieber in der größten Gefahr für das Gemeinwesen sterben, als dass es scheine, er hätte dem Gemeinwesen weniger genützt, als er hätte können“ (eigene Übersetzung).

  • [88]

     „properans, festinans, […] cupiens“; Phil. 9,6; vgl. Manuwald: Commentary, 1066 zur Stelle.

  • [89]

     Phil. 9,5f.; vgl. Kröner: 9. Philippica, 76f.; Manuwald: Commentary, 1063ff.

  • [90]

     Phil. 9,7; Manuwald: Commentary, 1066.

  • [91]

     Vgl. Kröner: 9. Philippica, 77; Manuwald: Commentary, 1066f.

  • [92]

     Römisch: Umwelt, 131.

  • [93]

     Vgl. etwa Lederbogen: Caesarbild, Kap. C.I. und C.II. – Ganz allgemein zu Ciceros Verhältnis zum Königsbegriff vgl. Klein, Richard: Königtum und Königszeit bei Cicero. Diss. Erlangen/Nürnberg 1961. Zum Tyrannenbegriff vgl. Cobet, Justus: Tyrannis, Tyrannos. In: DNP 12/1, 948-950.

  • [94]

     Phil. 9,7; vgl. Begemann: Schicksal, 209; Kröner: 9. Philippica, 77; Römisch: Umwelt, 132f.; Römisch: Cicero, 61f.

  • [95]

     Phil. 9,7; vgl. Hall: Philippics, 296; Kröner: 9. Philippica, 77; Römisch: Umwelt, 133; zur Stelle vgl. Manuwald: Commentary, 1068. – „Also hat Leptines den Octavius, der Veienterkönig die, die ich soeben nannte, nicht mehr getötet als Antonius den Servius Sulpicius“ (eigene Übersetzung).

  • [96]

     Phil. 9,7; vgl. Kröner: 9. Philippica, 77; Matijević: Antonius, 313; Manuwald: Commentary, 1041, 1068; zur Stelle vgl. ebd., 1069.

  • [97]

     Bereits früher hatte er in allgemeinerer Form angemerkt, solche Statuen für auf Gesandtschaften Verstorbene vermöchten spätere Generationen zu ermuntern, auch im Angesicht von Gefahr solche Missionen mutig zu übernehmen; vgl. Phil. 9,3; Manuwald: Commentary, 1041, 1054; Römisch: Umwelt, 131.

  • [98]

     Phil. 9,7; vgl. Hall: Philippics, 296; Kröner: 9. Philippica, 77; Manuwald: Commentary, 1069; Römisch: Umwelt, 133.

  • [99]

     Römisch: Umwelt, 133.

  • [100]

     Vgl. auch Kröner: 9. Philippica, 77 und Matijević: Antonius, 313 m. Anm. 536.

  • [101]

     Kröner: 9. Philippica, 77.

  • [102]

     Vgl. Kröner: 9. Philippica, 74f.; Manuwald: Commentary, 1040f., 1070.

  • [103]

     Vgl. Bücher: Geschichte, 228.

  • [104]

     Phil. 9,8; zur Stelle Manuwald: Commentary, 1071. – „Es ist hart, es zu sagen, aber es muss dennoch gesagt werden“ (eigene Übersetzung).

  • [105]

     Phil. 9,8; vgl. Manuwald: Commentary, 1070f. – „Was nämlich passt weniger zu diesem ordo?“ (eigene Übersetzung).

  • [106]

     Phil. 9,8f.; vgl. Kröner: 9. Philippica, 77f.; Manuwald: Commentary, 1070f.; Römisch: Umwelt, 134.

  • [107]

     Vgl. auch Manuwald: Commentary, 1066.

  • [108]

     Vgl. Manuwald: Commentary, 1041; hierzu auch, allerdings allgemein gehalten, Mauwald: Introduction, 116.

  • [109]

     Fuhrmann: Sämtliche Reden, 318: „[…]; gerade diese Partie scheint der herkömmlichen römischen Totenrede, der laudatio funebris, verpflichtet zu sein (10-12)“ (Hervorhebung im Original); vgl. auch Manuwald: Commentary, 1043, 1076.

  • [110]

     Römisch: Cicero, 62.

  • [111]

     Zum Begriff der fides vgl. Otto, Walter Friedrich: Fides. In: RE VI 2, 2281-2286; Prescendi, Francesca/Schiemann, Gottfried: Fides. In: DNP 4, 506-509.

  • [112]

     Vgl. Manuwald: Commentary, 1076f. zur Stelle.

  • [113]

     Zur aequitas vgl. Kipp, Theodor: Aequitas. In: RE I 1, 598-604; Schiemann, Gottfried: Aequitas. In: DNP 1, 188-189.

  • [114]

     Phil. 9,10f.; vgl. Manuwald: Commentary, 1077f.; Römisch: Umwelt, 134; Römisch: Cicero, 62.

  • [115]

     Phil. 9,10; Manuwald: Commentary, 1041, 1074f.

  • [116]

     Kröner: 9. Philippica, 78; vgl. Phil. 9,11; Manuwald: Commentary, 1078; Römisch: Umwelt, 134; Römisch: Cicero, 62.

  • [117]

     Fuhrmann: Sämtliche Reden, 493.

  • [118]

     Phil. 9,12; vgl. Kröner: 9. Philippica, 79; Manuwald: Commentary, 1079f.

  • [119]

     Phil. 9,12; vgl. Kröner: 9. Philippica, 79; Manuwald: Commentary, 1079. Zum Begriff der pietas vgl. Koch, Carl: Pietas. In: RE XX 1, 1221-1232; Maharam, Wolfram-Aslan: Pietas. In: DNP 9, 1009-1010; Syme: Römische Revolution, 164f.

  • [120]

     Zum Begriff der mores vgl. Bleicken: Verfassung, 64f., 151, 277; Schiemann, Gottfried: Mores. In: DNP 8, 395-396; Steinwenter, Artur: Mores. In: RE XVI 1, 290-298.

  • [121]

     Zum Begriff der virtus vgl. Syme: Römische Revolution, 164; Wardle, David: Virtus. In: DNP 12/2, 248-249.

  • [122]

     Phil. 9,12; Manuwald: Commentary, 1080.

  • [123]

     Zur Stelle vgl. Manuwald: Commentary, 1082.

  • [124]

     Bücher: Geschichte, 194 (Hervorhebung im Original).

  • [125]

     Phil. 9,13; vgl. Römisch: Cicero, 62.

  • [126]

     Phil. 9,13; vgl. Phil. 9,9; Kröner: 9. Philippica, 79; Manuwald: Commentary, 1073, 1081ff., 1089. – Dass Cicero hier auch noch die zu erwartende Zufriedenheit des Volkes mit einer Statue anfügt, rundet seine auf Denken und Fühlen des Senates zielende Argumentation ab; vgl. Phil. 9,13; Kröner: 9. Philippica, 79; Manuwald: Commentary, 1083 zur Stelle.

  • [127]

     Vollmer: Laudatio funebris, 992.

  • [128]

     Vgl. Kierdorf: Laudatio funebris, 1185.

  • [129]

     Kröner: 9. Philippica, 79.

  • [130]

     Phil. 9,14; vgl. Manuwald: Commentary, 1083f.; Matijević: Antonius, 313. – Vgl. zu dieser Form der Ehrung auch Hug, August: Funus publicum. In: RE Suppl. III, 530-532; Kierdorf, Wilhelm: Funus publicum. In: DNP 4, 711-712.

  • [131]

     Phil. 9,14; vgl. Manuwald: Commentary, 1084f.

  • [132]

     Phil. 9,14. – „Aber Standbilder gehen zugrunde durch Witterung, Gewalt, Alter“ (eigene Übersetzung).

  • [133]

     Phil. 9,14; zu dieser und der vorigen Stelle vgl. Manuwald: Commentary, 1085f. – „[Der Erdboden] kann durch keine Gewalt bewegt oder zerstört werden“ (eigene Übersetzung).

  • [134]

     Vgl. auch Manuwald: Commentary, 1074f.

  • [135]

     Kröner: 9. Philippica, 79; vgl. auch Manuwald: Commentary, 1086.

  • [136]

     Phil. 9,15; vgl. Kröner: 9. Philippica, 79; zur Stelle Manuwald: Commentary, 1086.

  • [137]

     Vgl. Kröner: 9. Philippica, 80; Manuwald: Commentary, 1084.

  • [138]

     Phil. 9,15; vgl. Kröner: 9. Philippica, 80; Manuwald: Commentary, 1086f.; Römisch: Umwelt, 135; Römisch: Cicero, 62. – „Es mag damit auch die verbrecherische Frechheit des Marcus Antonius, der einen frevelhaften Krieg führt, getadelt werden“ (eigene Übersetzung).

  • [139]

     Vgl. Kröner: 9. Philippica, 80; Manuwald: Commentary, 1087; Matijević: Antonius, 313. Untermauert wird dieser Befund durch die Analyse von Opelt: Schimpfwörter, 159f.; am eindrücklichsten ebd., 160: „Sceleratus, mit Verbrechen [bedeckt], bezeichnet den Staatsfeind […]“ (Hervorhebung im Original).

  • [140]

     Phil. 9,15: „Quas ob res ita censeo: […]“; Manuwald: Commentary, 1087f. – „Wegen dieser Dinge beantrage ich Folgendes: […]“ (eigene Übersetzung).

  • [141]

     Phil. 9,15. – „[…], in welchem [gemeint ist das Leben] Servius Sulpicius dem Gemeinwesen oft sowohl als Privatmann als auch in Ämtern von großem Nutzen gewesen ist“ (eigene Übersetzung).

  • [142]

     Phil. 9,15ff.; Fuhrmann: Sämtliche Reden. 493; Kasten: Philippische Reden, 328; Kröner: 9. Philippica, 80; Manuwald: Commentary, 1089ff.

  • [143]

     Vgl. Matijević: Antonius, 313.

  • [144]

     Dazu auch Höcker, Christoph: F. Romanum. In: DNP 4, Nr. III 8 [Forum], 617-620, bes. 618.

  • [145]

     Vgl. Kröner: 9. Philippica, 80 sowie 78, Anm. 36; Römisch: Umwelt, 135; Römisch: Cicero, 62; auch Hall: Philippics, 296. Allgemein zur Bedeutung symbolischer Handlungen in der römischen Republik Flaig, Egon: Ritualisierte Politik. Zeichen, Gesten und Herrschaft im Alten Rom (Historische Semantik 1). Göttingen 2003.

  • [146]

     Delaunois: Statistiques, 23.

  • [147]

     Eine deterministische Geschichtsauffassung liegt dieser Arbeit fern.

  • [148]

     Kröner: 9. Philippica, 80 urteilt: „Es ist dieser Gedanke an die res publica, der alles Denken und Handeln bei Cicero bestimmt“ (Hervorhebung im Original); zu Ciceros Staatsverständnis vgl. bspw. Büchner, Karl: Die beste Verfassung. In: Ders.: Studien zur römischen Literatur. Band II: Cicero. Wiesbaden 1962, 25-115 und Stark, Rudolf: Ciceros Staatsdefinition. In: Klein, Richard (Hrsg.): Das Staatsdenken der Römer (Wege der Forschung XLVI). Darmstadt 31980, 332-347.

  • [149]

     Vgl. Begemann: Schicksal, 209; Fuhrmann: Sämtliche Reden, 318, Hall: Philippics, 280.

  • [150]

     Fuhrmann: Sämtliche Reden, 96; vgl. Manuwald: Introduction, 45.

  • [151]

     Insofern stimmt das Ergebnis von Delaunois: Statistiques, 23 also.

  • [152]

     Manuwald: Commentary, 1039.

  • [153]

     Um diese instrumentelle Idealisierung des Sulpicius noch deutlicher herauszuarbeiten, könnte eine Analyse der Rede Pro Murena nützlich sein, wie dies in knapper Form Kröner: 9. Philippica, 80f. unternimmt. Zum Verhältnis zwischen Cicero und Sulpicius vgl. auch Gruen, Erich S.: The Last Generation of the Roman Republic. Berkeley/Los Angeles/London 1974, 130, 220f., 273.

  • [154]

     Vgl. Stroh: Nachahmung, 6.

  • [155]

     Vgl. etwa Everitt: Cicero, 406; Fuhrmann: Sämtliche Reden, 318; Manuwald: Commentary, 1038; Matijević: Antonius, 313, Anm. 536; Römisch: Cicero, 62.

  • [156]

     Hall: Philippics, 296.

  • [157]

     Römisch: Umwelt, 135.

  • [158]

     Vgl. Kröner: 9. Philippica, 80; Manuwald: Commentary, 1038f.

  • [159]

     Dies erläutert Bücher: Geschichte, 148 bestens: „Auf dem Forum standen nicht einfach steinerne Bildnisse irgendwelcher verstorbener Männer, sondern es waren maiores, Vorfahren, die in allem als Autorität dienten, wie man es von klein auf zuhause gelernt hatte. Die exempla in den Reden waren ebenfalls nicht einfach Namen, die ohne jede weitere Bedeutung erwähnt wurden, sondern es handelte sich gerade um diese Vorfahren“ (Hervorhebung im Original).

  • [160]

     Vgl. Kröner: 9. Philippica, 79f.

  • [161]

     Und zwar auf dem Esquilin; vgl. Phil. 9,17; Kröner: 9. Philippica, 80; Manuwald: Commentary, 1093. Zum Esquilin vgl. Hülsen, Christian: Esquilinus campus. In: RE VI 1, 684.

  • [162]

     Kröner: 9. Philippica, 80; vgl. Manuwald: Commentary, 1069.

  • [163]

     Vgl. Fuhrmann: Sämtliche Reden, 106; Hall: Philippics, 280.

  • [164]

     Gelzer: Cicero, 380: „Wo er [Cicero] auf den im Jahr 162 ermordeten Cn. [Octavius] zu sprechen kommt, kann er die Bemerkung nicht unterdrücken nemo tum novitati invidebat, nemo virtutem non honorabat“ (Hervorhebung im Original).

  • [165]

     Vgl. Manuwald: Commentary, 1038; Matijević: Antonius, 313.

  • [166]

     Syme: Römische Revolution, 178: „Antonius wurde nicht zum Staatsfeind erklärt. Aber Cicero ließ in seinen Bemühungen nicht nach. Als eine patriotische Demonstration schlug er noch am selben Tag vor, eine weitere Statue auf dem Forum für den toten Gesandten Sulpicius Rufus aufzustellen, und geriet dabei mit P. Servilius in Streit“.

Empfohlene Zitierweise

Deeg, Philipp: Ciceros neunte Philippica – nichts als die Totenehrung für Servius Sulpicius Rufus?. aventinus antiqua Nr. 21 [13.03.2013], in: aventinus, URL: http://www.aventinus-online.de/no_cache/persistent/artikel/9777/

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Erstellt: 05.03.2013

Zuletzt geändert: 13.03.2013

ISSN 2194-1947