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aventinus interna Nr. 6 [27.08.2013] 

 

Yves V. Grossmann / Ioannis Charalambakis 

aventinus-Korrekturrichtlinien für Herausgeber und Redakteure 

 

1. Vorbemerkung 

Aventinus ist eine Publikationsplattform mit dem Ziel Texte herauszugeben. Da überwiegend Beiträge studentischer Provenienz veröffentlicht werden, ist es hinsichtlich der Untersuchungsgegenstände und Fragestellungen sui genere nur begrenzt möglich, mit herkömmlichen wissenschaftlichen Beiträgen zu konkurrieren. Dieser strukturelle Nachteil sollte allerdings durch ein gehobenes Sprachniveau ausgeglichen werden.

2. Grundsätzliches 

Eingriffe der Korrektoren in den Text sollten möglichst gering gehalten werden, um die Handschrift und den individuellen Stil der Autoren zu erhalten. Das sprachliche und stilistische Grundniveau muss zugleich eingehalten werden. Als Handlungsdevise heißt dies: so wenig Korrekturen wie möglich, so viel wie nötig. 

Ferner erfordern umfangreiche Korrekturen großen zeitlichen Aufwand, die ehrenamtliche Redakteure und Herausgeber nicht leisten können. Die Möglichkeit einer grundlegende Überarbeitung der Beiträge durch die Autoren besteht (vgl. 5.). 

3. Zwingende Änderungen durch die Korrektoren 

Unumgängliche Korrekturen sind: 

  • Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler; es gelten die aktuellen Rechtschreibregeln von 1996 mit den Änderungen aus den Jahren 2004 und 2006. 

  • offensichtliche Fehler wie beispielsweise falsche Jahreszahlen („der Fall von Konstantinopel 1943“) oder falsche Wortdopplungen („das Institut »M[ax-]P[lanck-]I[nstitut] für Rechtsgeschichte«“). 

  • falsche Sachverhalte („nach der Ermordung Caesars durch Cicero“); hier ist besonders der fachliche Sachverstand der Redakteure gefragt. 

  • fehlerhaft angewandte Ausdrücke und Bilder („zweischneidiges Bild“ statt „zweischneidiges Schwert“). 

  • die erste Person Singular. Stattdessen sind unpersönliche Konstruktionen, ohne Passiv, oder in schwierigen Fällen die erste Person Plural zu verwenden. 

  • Tempi, die nicht das Präteritum sind. Erzählzeit in historischen Arbeiten ist die erste Vergangenheitsform. Bei Vorzeitigkeit innerhalb der Arbeit ist das Plusquamperfekt zu verwenden. 

  • falsche Verwendung der Modi des Verbs bei indirekter Rede, insbesondere wenn das einleitende Verb im Präteritum steht. 

  • Bezugsfehler und unklare Bezüge: Die Verwendung von Artikeln und Pronomina muss eine eindeutige Referenz haben. 

  • Orts- und Personennamen, außerhalb des Allgemeinwissens, ohne nähere Beschreibung. Alle im Text vorkommenden Geographica und Handelnde sind bei Ihrer ersten Nennung mit einem Mindestmaß an Informationen, wie Lebensdaten oder geographische Spezifikation (Neustadt an der Donau), einzuführen. 

  • Zitier- und Schreibweisen nicht einheitlich. Diese Angaben müssen in sich geschlossen und für jeden nachvollziehbar sein. 

  • die Richtlinien zu Texterstellung und ihre typographischen Vorgaben sind nicht eingehalten. (http://www.aventinus-online.de/service/beitragen/richtlinien-zur-texterstellung-sowie-urheberrechtshinweise)

4. Nice to have-Korrekturen 

  • Im Idealfall ist der Text in nur einer Sprache verfasst – nicht wie diese Überschrift. 

  • Stilbrüche und grammatikalische Fehler, sofern sie sich leicht korrigieren lassen und nur punktuell auftreten, sollten verbessert werden. 

  • Passivkonstruktionen sind zu vermeiden und möglichst durch Aktivkonstruktionen zu ersetzen. 

  • Satzstrukturen mit vielen Konjunktiven und Möglichkeitsaussagen sind zu umgehen. 

  • Wiederholungen innerhalb desselben Absatzes oder in aufeinanderfolgenden Sätzen sollten durch passende Synonyme ersetzt werden. 

  • Von Schachtelsätzen, obwohl die deutsche Sprache dies zulässt, ist abzusehen. 

  • Zu lange Sätze sind in mehrere Sätze zu unterteilen, sofern dies ohne grundlegende Änderung der Satzstellung möglich ist. 

5. Überarbeitung durch den Autor 

Falls Stil und Ausdrucksweise insgesamt unangebracht erscheinen oder die Änderungen nach Nr. 2. einen unverhältnismäßig hohen Aufwand bedeuten würden, kann der Artikel zur Komplettüberarbeitung mit entsprechenden Hinweisen an den Autor zurückgegeben werden. Die Korrektoren müssen nicht jeden Satz selbst umschreiben. 

6. Nachbemerkung 

Bei der Korrektur von Artikeln soll deren uneingeschränkte Publizierfähigkeit (auch im gedruckten Medium wie aventinus classica) als Leitlinie dienen. Qualität hat stets Vorrang vor Quantität – im Zweifelsfall kann die Publikation eines Artikels aufgeschoben werden. 

7. Quick Links 

Leitfaden für Korrekturlesen in .pdf-Dateien („http://www.besser-korrektur-lesen.de/files/Leitfaden_Korrigieren_im_PDF_130405.pdf“).

Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung, hrsg. von dem Deutsches Institut für Normung, Berlin 2011, (Sonderdruck von DIN 5008:2011). 

Valentin Gröbner: Wissenschaftssprache – Eine Gebrauchsanweisung, Konstanz 2012 („http://www.unilu.ch/files/leseprobe-groebner.pdf“).

Empfohlene Zitierweise

Grossmann, Yves V./Charalambakis, Ioannis: aventinus-Korrekturrichtlinien für Herausgeber und Redakteure. aventinus interna Nr. 6 [27.08.2013], in: aventinus, URL: http://www.aventinus-online.de/no_cache/persistent/artikel/9824/

Bitte setzen Sie beim Zitieren dieses Beitrags hinter der URL-Angabe in runden Klammern das Datum Ihres letzten Besuchs dieser Online-Adresse.



Erstellt: 27.08.2013

Zuletzt geändert: 27.08.2013